Aloe viguieri (H. Perrier 1927)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Südöstl. Madagaskar; Toliara; in den Tälern des Onilahy und des Fiherenana River, jeweils von der Mündung bis ca. 50km landeinwärts, sowie vereinzelt im Bereich zwischen den Mündungen der beiden Flüsse in Küstennähe, auf steilen Kalkstein-Hängen und Klippen in 60m-350m Höhe;
Wuchsform: einzeln oder wenig verzweigend und so kleine Gruppen bildend, stammlos oder einen niederliegenden bis hängenden, bis zu 1m langen Stamm ausbildend; mit ca. 12-16 Blättern, diese hell (grau-)grün, schwach liniert, ausgebreitet, oft nach unten (manchmal auch nach oben) gebogen, länglich-lanzettlich, oft in sich sichelförmig gebogen, bis 1cm dick, die weißen, knorpeligen, ca. 1mm breiten Ränder alle 1mm-2mm mit bis zu 1mm großen, weißen, festen Randzähnen besetzt, bis ca. 40cm lang und bis 9cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 80cm im Durchmesser;
Infloreszenz: meist einfach (selten mit einem bogig aufsteigenden Zweig), aufsteigend bis aufrecht, bis 50cm hoch; Traube zylindrisch, locker, mit ca. 22 Blüten, bis 25cm lang;
Blüte: scharlachrot, zur Spitze hin heller und oft mit grünlichen Mittelstreifen, leicht keulenförmig, bis 2,2cm lang; die Knospen stehen zunächst waagrecht und sinken rechtzeitig vor dem Erblühen herab; die Blütezeit am heimatlichen Standort reicht von Mai bis August;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art kommt (mit einem Jahresniederschlag von ca. 100mm) in einem der trockensten Gebiete Madagaskars vor. Sie ist vermutlich nahe mit Aloe bosseri verwandt, die sich jedoch (u. a.) durch die lockerere Rosette, die längeren und schlankeren Blätter mit kleineren Randzähnen, den höheren, bisweilen verzweigten Blütenstand, die kürzeren Blütentrauben und das weiter nördlich gelegene Verbreitungsgebiet von Aloe viguieri unterscheidet. S. Carter et al. (2011) nennen zudem Aloe imalotensis und Aloe makayana (letztere wird von J.-B. + J.-P. Castillon (2010) als Synonym zu Aloe imalotensis gestellt) als mögliche Verwandte. Vegetativ ähnelt sie vor allem Aloe imalotensis var. imalotensis, jedoch unterscheidet sich diese deutlich im Blütenstand (mit bis zu 5 Zweigen, kopfigen bis leicht zylindrischen Trauben und bis 3,5cm langen Blüten) und durch ihr weiter nordöstlich gelegenes Vorkommen. (Nach J.-B. + J.-P. Castillon (2010) gehört Aloe imalotensis in den Verwandtschaftskreis von Aloe deltoideodonta.) Aloe viguieri hybridisiert am heimatlichen Standort bisweilen mit Aloe tulearensis (die nach J.-B. + J.-P. Castillon (2010) wohl nur eine Form von Aloe divaricata ist). Die Bilder 1-4 zeigen eine mit "Aloe viguieri" bezeichnete, recht kräftige Pflanze im BGM, die durch ihren (3-fach) verzweigten Blütenstand und die zahlreicheren Blüten je Traube von der Beschreibung abweicht.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 502; J.-B. + J.-P. Castillon (2010), S. 278 f.; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 190;