Aloe turkanensis (Christian 1942)
Beschreibung:
Synonyme: | keine; |
Heimat: | Westl. Kenia und nordöstl. Uganda; vom Lake Baringo (Kenia) nordwestl. bis ins nordöstl. Uganda, in trockenen Gebieten, offen oder häufig im Schutz von Büschen in 915-1500m Höhe; |
Wuchsform: | basal wenig verzweigend und so kleine Gruppen mit bis zu 2m im Durchmesser bildend, dabei einen anfangs aufrechten (dann bis 45cm hohen), später niederliegenden, bis zu 70cm langen Stamm ausbildend; mit ca. 14-18 Blättern, diese matt (bläulich- bis grau-)grün, meist mit einigen hellgrünen, länglichen Flecken auf der Oberseite und zahlreichen hellgrünen, länglichen, in unregelmäßigen Querbändern angeordneten Flecken auf der Unterseite, teils leicht bereift, junge Blätter fast aufrecht, ältere meist aufsteigend (alte manchmal ausgebreitet), meist nach oben gebogen (alte manchmal fast gerade), länglich-lanzettlich, die Ränder alle 1,2cm-1,8cm mit bis zu 2mm großen, weißlichen Randzähnen besetzt, bis 70cm lang und bis 9cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 1m (selten bis ca. 1,40m) im Durchmesser; |
Infloreszenz: | mit bis zu 8 schräg aufrecht stehenden bis bogig aufsteigenden Zweigen, die unteren erneut verzweigend, (schräg) aufrecht (dabei gerade oder leicht gebogen), bis 1m hoch; Trauben zylindrisch, (mehr oder weniger deutlich) einseitwendig, mäßig bis recht dicht, bis 26cm lang und bis 6cm im Durchmesser; |
Blüte: | (orange-)rot mit (nahe der Spitze) kurzen, graugrünen Mittelstreifen, jedoch mit zunehmender Blühdauer von der Spitze her heller bis weißlich werdend, zylindrisch mit verbreiterter Basis, bis 2,5cm lang; die grün(lich) gespitzten Knospen stehen zunächst meist schräg aufrecht (selten waagrecht) und sinken kurz vor dem Erblühen (etwas) herab; |
Bemerkungen: | Die hier vorgestellte, recht groß werdende Art fällt durch ihre (allerdings nicht immer) gepunktelten Blätter und ihre (wie die Photos bei S. Carter et al. (2011) zeigen allerdings auch nicht immer) einseitwendigen Blütentrauben auf. Trotz dieser recht charakteristischen Merkmale glaubte Reynolds, die Art auch östlich des Rift Valley gefunden zu haben. Jedoch stellte sich inzwischen heraus, dass jene Pflanzen (mit kürzeren, deutlich rauen Blättern, höheren und etwas stärker verzweigten Blütenständen und längeren Blütentrauben) eine eigene Art darstellen. Sie wurden schließlich als Aloe scabrifolia beschrieben. Leider treffen S. Carter et al. (2011) keinerlei Aussage bezüglich der verwandtschaftlichen Beziehungen von Aloe turkanensis, jedoch könnte man vermuten, dass sie (neben der bereits genannten Aloe scabrifolia) mit Aloe secundiflora und vor allem mit der im nordöstlichen Uganda und im Südsudan (und evtl. auch im nordwestlichen Kenia) beheimateten Aloe canarina verwandt ist. Allerdings unterscheiden sich die beiden letzteren Arten recht deutlich von der hier vorgestellten Aloe turkanensis (Aloe secundiflora vor allem durch den (fast) stammlosen Wuchs, die meist breiteren Blätter mit deutlich größeren Randzähnen, den deutlich höheren und stärker verzweigten Blütenstand, die etwas kürzeren Blütentrauben und die längeren Blüten; Aloe canarina vor allem durch die ausgebreiteten, geraden bis nach unten gebogenen und etwas breiteren, oft rötlich überlaufenen und nie gepunktelten Blätter, den stärker verzweigten Blütenstand mit kürzeren Blütentrauben und die eher etwas längeren, meist leuchtend hellgelb gefärbten Blüten). |
Literatur: | S. Carter et al. (2011), S. 610; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 187; |