Aloe ciliaris var. ciliaris (Haworth 1825)

 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe ciliaris var./f. flanaganii und f. gigas, Aloe tidmarshii var. ciliaris, sowie unter dem Gattungsnamen Aloiampelos;
Heimat: Südafrika; Südöstl. Eastern Cape; von Port Elizabeth nordöstl. bis jenseits des Kei River;
Wuchsform: reich verzweigend, einen bis zu 6m langen, jedoch nur 1cm-1,5cm dicken Stamm ausbildend; Blätter (dunkel-)grün, ausgebreitet, häufig nach unten gebogen, länglich-lanzettlich, schlank, leicht rinnig, kaum sukkulent, die Ränder alle 3mm mit ca. 1mm großen, festen, weißen Randzähnen besetzt, die (leicht grün linierten) Blattscheiden den Stamm umfassend und an der Rückseite charakteristische, bis zu 4mm lange "Wimpern" ausbildend, bis 15cm lang und bis 2,5cm breit; Rosetten locker (die Blätter verteilen sich auf den oberen 30cm-60cm des Stammes), bis 30cm im Durchmesser;
Infloreszenz: meist einfach (selten mit einem Zweig), ca. 10cm unterhalb der Sproßspitze erscheinend, aufsteigend, bis 30cm hoch; die Traube konisch bis zylindrisch, recht dicht, mit 24-30 Blüten, bis 15cm lang und bis 5cm im Durchmesser;
Blüte: leuchtend rot, zur Mündung hin über grün in gelb übergehend, leicht keulig, bis 3,5cm lang; die Art besitzt keine spezielle Blütezeit;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art wächst im Halbschatten von Büschen und Bäumen, welche ihr zugleich den nötigen Halt bieten. Neben der hier vorgestellten Typvarietät werden mit var. redacta und var. tidmarshii zwei weitere Varietäten anerkannt, die sich äußerlich durch den zierlicheren Wuchs (insb. kleinere "Wimpern", Blütenbrakteen und Blüten) und "innerlich" durch abweichende Ploidie-Stufen unterscheiden. Aloe ciliaris ist die "Leitart" einer ganzen Gruppe von Aloen, die sich (u. a.) durch ihre langen, dünnen Stämme und ihre nur schwach sukkulenten Blätter deutlich von allen anderen Aloen unterscheiden. Zu dieser gehören (neben Aloe ciliaris) Aloe commixta, Aloe decumbens, Aloe gracilis, Aloe juddii, Aloe striatula und Aloe tenuior. DNA-Analysen haben ergeben, dass diese Gruppe einen eigenen Zweig innerhalb der Aloen bildet, weshalb die Arten dieser Gruppe im Jahr 2013 in die neu geschaffene Gattung Aloiampelos überführt wurden. Aloe (Aloiampelos) ciliaris unterscheidet sich von ihren nächsten Verwandten durch die charakteristischen "Wimpern" an der Rückseite der Blattscheiden, sowie durch die Blütenstände und Blüten.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 540; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 125; KuaS 2/1995, Karteikarte 1995/06; KuaS 7/2014, S. 193; Van Wyk + Smith (1996), S. 94 f.;