Aloe plicatilis (Miller 1768)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe disticha var. plicatilis, Aloe flabelliformis, Aloe lingua, Aloe linguaeformis, Aloe plicatilis var. major, Aloe tripetala, sowie unter den Gattungsnamen Kumara (Kumara disticha, Kumara plicatilis) und Rhipidodendrum;
Heimat: Südwestl. Südafrika; südwestl. Western Cape; von Elandskloof im Norden südlich bis Franschhoek, auf steilen, felsigen Hängen (Sandstein) in 1000m-1400m Höhe;
Wuchsform: einzeln, baumförmig, einen aufrechten Stamm ausbildend, dieser (oft früh, teils schon knapp oberhalb der Basis, weshalb manche Pflanzen eher buschförmig aussehen) dichotom verzweigend, bis 5m hoch; mit ca. 12-16 Blättern, diese (bläulich-)graugrün, meist aufsteigend (ältere Blätter teils ausgebreitet), fast immer nach oben gebogen, linealisch bis bandförmig, zweizeilig angeordnet, die schmalen, gelblichen Ränder sind unregelmäßig mit wenigen bis zahlreichen, winzigen, kaum 1mm großen, rötlich-braunen Randzähnen besetzt, bis 30cm lang und bis 4cm breit; Rosetten dicht, fächerförmig, bis ca. 40cm "breit" und bis 4cm "tief";
Infloreszenz: einfach, aufrecht, bis 50cm hoch; Traube zylindrisch, nach oben hin leicht spitz zulaufend, locker, mit ca. 25-30 Blüten, bis 25cm lang;
Blüte: hell bis intensiv rot mit gelbem Schlund, kegelförmig bis leicht bauchig, bis 5,5cm lang; die Knospen stehen zunächst waagrecht bis schräg aufrecht und sinken kurz vor dem Erblühen herab; die Blütezeit am heimatlichen Standort reicht von August bis Oktober;
Bemerkungen: Diese schöne und in Kultur durchaus verbreitete Art bedarf (entsprechend ihres heimatlichen Standorts) regelmäßiger Wassergaben. So ist Aloe plicatilis Teil der im Südwesten Südafrikas weit verbreiteten Fynbos-Vegetation und erhält dort ca. 600mm-1200mm Regen pro Jahr. Die nächste Verwandte von Aloe plicatilis ist Aloe haemanthifolia, die sich jedoch (u. a.) durch den niedrigeren Wuchs, das Ausbilden größerer Gruppen, die meist grünen, kürzeren und breiteren Blätter (bis 18cm lang und bis 8cm breit), die wesentlich kürzere Blütentraube (nur bis 5cm lang) und die kürzere, nur bis 3,8cm lange Blüte unterscheidet. DNA-Analysen haben ergeben, dass Aloe plicatilis und Aloe haemanthifolia einen eigenen Zweig innerhalb der Aloen bilden, weshalb die beiden Arten im Jahr 2013 in die alte, nun wieder anerkannte Gattung Kumara überführt wurden. Dabei hat sich auch gezeigt, dass die beiden Arten näher mit der Gattung Haworthia (im engeren Sinne) verwandt sind als mit allen anderen Aloe-Arten. Aloe (Kumara) plicatilis ist in Kultur vollkommen unproblematisch und blüht bereits als relativ kleine Pflanze: Sobald sie damit beginnt, ihren Stamm auszubilden, darf man bereits auf Blüten hoffen.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 681; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 170; J. Manning (2007), S. 68 f.; Van Wyk + Smith (1996), S. 36 f.;