Aloe palmiformis (Baker 1878)

 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Südwestl. Angola; östl. Huambo, westl. Huila und östl. Namibe; südl. und westl. von Lubango (u. a. in der Sierra da Bandeira), sowie anscheinend auch eine Population nordwestl. von Huambo (siehe unter Bemerkungen), in Buschland an felsigen Stellen (Sandstein) in 1250m-1500m Höhe;
Wuchsform: meist basal (selten auch darüber) wenig verzweigend, einen (schräg) aufrechten, bis 1,5m hohen und bis zu 4cm dicken Stamm ausbildend; mit ca. 14 Blättern, diese matt (hell-)grün bis rötlich, die Unterseite nahe der Basis meist mit zahlreichen, kleinen, weißlichen bis hell grünlichen Flecken (selten auch auf der Oberseite einzelne Flecken nahe der Basis), aufsteigend bis (ältere Blätter) ausgebreitet, deutlich nach unten gebogen (insb. zur Blattspitze hin, diese regelrecht eingerollt), länglich-lanzettlich, (insb. junge Blätter) rinnig, die Ränder ca. alle 1cm mit bis zu 5mm großen, hellbraunen, stechenden Randzähnen besetzt, bis 30cm lang und bis 5cm breit; Rosetten locker (die Blätter verteilen sich auf die oberen (ca.) 30cm des Stammes), bis ca. 40cm im Durchmesser;
Infloreszenz: mit bis zu 4 Zweigen (meist 2-3), aufrecht, bis 50cm hoch; Trauben zylindrisch, nach oben hin leicht spitz zulaufend, recht dicht, bis 20cm lang und bis 7cm im Durchmesser;
Blüte: rosa-rot, dreieckig-zylindrisch, zur Spitze hin sich leicht erweiternd, bis 3cm lang; (bei der hier gezeigten Pflanze stehen die grün gespitzten Knospen zunächst (schräg) aufrecht und sinken kurz vor dem Erblühen herab); die Blütezeit am heimatlichen Standort reicht von April bis Juni;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte, recht interessante Art fällt vor allem durch ihren eigentümlichen Wuchs auf, der entfernt an den einer Palme erinnert (daher der Name; am heimatlichen Standort ist dies viel offensichtlicher als hier in Mitteleuropa in Kultur). Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt im Grenzgebiet der Provinzen Huila und Namibe, jedoch zeigt die Verbreitungskarte bei R. R. Klopper et al. (2009) eine weitere Population rund 250km weiter nordöstlich (ca. nordwestlich von Huambo) - eine Angabe, die vermutlich auf dem Herbarmaterial einer Aufsammlung von Gossweiler aus dem Jahr 1940 beruht. Ob dieser Standort noch existiert (oder je existiert hat), wissen wir nicht, jedoch würden wir diese Angabe solange, bis sie durch Feldforschungen bestätigt oder widerlegt werden kann, mit Vorsicht genießen. Die nächste Verwandte von Aloe palmiformis ist (nach S. Carter et al. (2011)) vermutlich Aloe gossweileri. Diese unterscheidet sich von Aloe palmiformis jedoch (u. a.) durch den stärker verzweigten Wuchs, die geraden oder nur leicht nach unten gebogenen Blätter, den stärker verzweigten Blütenstand, die oft einseitwendig angeordneten Blüten mit geschwollener Basis und das weiter nördlich (bzw. westlich) gelegene Verbreitungsgebiet. Allerdings scheinen die beiden Arten nicht allzu eng miteinander verwandt zu sein, denn schlägt man die Beschreibung von Aloe gossweileri in S. Carter et al. (2011) (S. 631) auf, so ist dort zu lesen, dass die nächste Verwandte von Aloe gossweileri eher Aloe catengiana und nicht die hier vorgestellte Aloe palmiformis ist. (Erwähnenswert hierbei ist, dass man jene Pflanzen, die später als Aloe catengiana beschrieben wurden, eine Zeit lang für Aloe palmiformis hielt; siehe S. Carter et al. (2011), S. 634.) Allerdings nennen R. R. Klopper et al. (2009) als nächste Verwandte von Aloe catengiana wiederum Aloe palmiformis, womit sich der Kreis schließt. (Unserer Meinung nach steht Aloe catengiana zwischen Aloe palmiformis und Aloe gossweileri und ist damit die nächste Verwandte der hier vorgestellten Art.) Aloe catengiana unterscheidet sich von Aloe palmiformis vor allem durch die längeren, oft nicht aufrechten Stämme, die kleineren Randzähne, die eher etwas stärker verzweigten Blütenstände, die schlankeren Blütentrauben, die oberhalb der Basis leicht engeschnürten Blüten und das abweichende Verbreitungsgebiet (bei Catengue (Angola) und im nördlichen Namibia). Die Bilder zeigen eine mit "Aloe palmiformis" bezeichnete Pflanze in der SSZ, von der wir hoffen, dass es sich dabei wirklich im Aloe palmiformis handelt - und nicht um Aloe catengiana, wobei letzteres die vegetativen Unterschiede, die schlanke Blütentraube und die leicht geschwollene Basis der Blüten erklären könnte.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 632; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 166; R. R. Klopper et al. (2009), S. 19 ff. (insb. S. 31 f.);