Aloe morijensis (S. Carter + Brandham 1979)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Südwestl. Kenia und nördl. Tansania; in den Bergen am Westrand des Rift Valley auf felsigen, mit grasigem Buschland bewachsenen Hängen, dort in Humustaschen zwischen den Felsen in ca. 2400m-2500m Höhe;
Wuchsform: basal reich verzweigend und so dichte Gruppen bildend, dabei einen niederliegenden oder (oft nur wenn durch andere Pflanzen gestützt) aufrechten, bis 1m langen und bis 1,5cm dicken Stamm ausbildend; mit ca. 15-20 Blättern, die Oberseite hellgrün (jedoch oft rötlich überlaufen) mit wenigen bis zahlreichen, runden bis länglichen, weißlichen Flecken, die Unterseite dunkler grün und mit ebensolchen, jedoch oft zahlreicheren Flecken (S. Carter et al. (2011) zeigen allerdings auch eine Pflanze in Kultur, bei der die Flecken beiderseits fehlen), ausgebreitet, (leicht) nach unten gebogen, (schlank) eiförmig, spitz zulaufend, die oft helleren bis weißlichen Ränder alle 5mm-15mm mit bis zu 5mm großen, weißlichen bis hellgrünen und oft braun gespitzten Randzähnen besetzt, bis 17cm lang und bis 3cm im Durchmesser; Rosetten recht dicht (in Kultur lockerer, die Blätter dann über die oberen 10cm-15cm des Stammes verteilt), bis ca. 30cm im Durchmesser;
Infloreszenz: einfach oder mit 1-2 Zweigen, aufrecht, bis 50cm hoch; Traube(n) länglich-konisch, nach oben hin spitz zulaufend, ziemlich dicht, bis 20cm lang und bis 6cm im Durchmesser;
Blüte: intensiv orange- bis hellrot, zur Spitze hin oft heller bis gelb(lich) werdend, zylindrisch, oberhalb der Basis meist leicht eingeschnürt, zur Spitze hin weiter, ca. 2,8cm lang; die grünlich gespitzten Knospen stehen zunächst (schräg) aufrecht, sinken aber rechtzeitig vor dem Erblühen herab;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art ist eine der vielen, buschigen Aloe-Arten Ostafrikas. Gemäß S. Carter et al. (2011) ist sie nahe mit der etwas kleineren, in Kultur ausgesprochen beliebten Aloe juvenna, sowie mit der deutlich größeren Aloe fibrosa verwandt. Alle drei Arten besitzen faserige, gestreifte Blattbasen, die den Stamm umfassen. Tatsächlich scheint Aloe morijensis Merkmale beider Arten zu vereinen. Man könnte daher vermuten, dass es sich bei der hier vorgestellten Art um eine Naturhybride handelt. Allerdings teilt sich Aloe morijensis ihr Verbreitungsgebiet nur mit Aloe juvenna, während die Vorkommen von Aloe fibrosa ca. 100km weiter östlich liegen. Somit ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich Aloe fibrosa mit Aloe juvenna gekreuzt haben könnte. Die hier vorgestellte Aloe morijensis unterscheidet sich von Aloe juvenna (u. a.) durch die längeren und dickeren Stämme (bis 1m lang und bis 1,5cm dick statt bis 45cm lang und bis 1cm dick), die meist deutlich längeren und dabei etwas breiteren Blätter (bis 17cm lang und bis 3cm breit statt bis 4cm lang und bis 2cm breit) mit glatten (statt warzigen) Oberflächen und den höheren Blütenstand (bis 50cm statt bis 25cm hoch) mit längerer Blütentraube (bis 20cm statt bis 8cm lang). Aloe fibrosa ist mit bis ca. 2,5m langen Stämmen und einer Blattlänge von bis zu 35cm deutlich größer. Zudem unterscheidet sie sich (u. a.) durch den höheren Blütenstand (bis 1m hoch), die dickere Blütentraube (bis 10cm im Durchmesser) und die längeren Blüten (bis 3,5cm lang). Verwandt ist zudem Aloe babatiensis, die ähnliche, ebenfalls faserige Blattbasen besitzt, sich aber (u. a.) durch die längeren und deutlich breiteren (bis 30cm lang und bis 9cm breit), olivgrünen und nie gepunktelten Blätter, den etwas höheren und stärker verzweigten Blütenstand (bis 65cm hoch und mit 2-4 Zweigen), die eher etwas längeren und dickeren Blütentrauben (bis 25cm lang und bis 10cm dick), die mehr rosa-rot gefärbten und deutlich längeren (bis 4cm lang) Blüten und das ca. 150km-200km weiter südlich gelegene Verbreitungsgebiet (im Mbulu-Hochland von Tansania) unterscheidet. Aloe morijensis erinnert zudem an die auf Sokotra vorkommende Aloe squarrosa. Von dieser unterscheidet sich Aloe morijensis jedoch (u. a.) durch den längeren Stamm, die etwas längeren Blätter mit glatten (statt rauen) Oberflächen, die längeren Blütentrauben und die etwas längeren Blüten.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 543; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 161;