Aloe spicata (Linne 1781)
Beschreibung:
Synonyme: | Aloe sessiliflora, Aloe tauri; |
Heimat: | Südl. Mosambik, südöstl. Simbabwe, nordöstl. Südafrika (nördl. KwaZulu-Natal, zentrales Limpopo und nordöstl. Mpumalanga), sowie östl. und nördl. Swaziland; auf steilen, felsigen Hängen (oft auf Granit) in 0m-1700m Höhe; |
Wuchsform: | einfach oder oft oberhalb der Basis verzweigend, einen aufrechten (bei sich stark verzweigenden Pflanzen auch niederliegenden), bis 2m hohen (bzw. langen) Stamm ausbildend; mit ca. 30 Blättern, diese grün bis (häufig) rötlich, aufsteigend bis (meist) ausgebreitet, oft nach unten (jedoch vereinzelt auch S-förmig oder nach oben) gebogen, länglich-lanzettlich, leicht rinnig, die rötlichen Ränder etwa alle 8mm-15mm mit bis zu 2mm großen, knorpeligen, festen, rosa bis rötlichen Randzähnen besetzt, bis 80cm lang und bis 10cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 1,50m im Durchmesser; |
Infloreszenz: | einfach, jedoch häufig 3 oder 4 zugleich erscheinend, bogig aufsteigend bis aufrecht, bis über 1m hoch; Traube zylindrisch, sehr dicht, bis 50cm lang und bis 5cm im Durchmesser; |
Blüte: | (grünlich-)gelb, zur Spitze hin mit dunkleren bis grünlichen Mittelstreifen, glockenförmig, stiellos, weit öffnend, die Staubfäden weit auseinander spreizend, der Schlund mit einem großen, dunkelbraunen Nektartropfen, waagrecht vom Schaft abstehend, bis 1,5cm lang und bis 1cm im Durchmesser; die Blütezeit am Standort in Südafrika liegt im Juli und August; |
Bemerkungen: | Die hier vorgestellte Art ist nahe mit der sehr ähnlichen Aloe vryheidensis verwandt, unterscheidet sich von dieser jedoch (u. a.) durch die offenere Rosette, den sich häufig verzweigenden Wuchs (statt meist einzeln und nur selten verzweigend) und die eher etwas längeren und schmäleren, dünneren und oft nach unten gebogenen Blätter (statt aufsteigend bis ausgebreitet und nach oben gebogen) (und nach den Photos bei Van Wyk + Smith (1996) und S. Carter et al. (2011) evtl. auch durch die helleren (statt rötlichen bis bräunlichen) Knospen und die weit geöffneten (statt nur wenig bis etwas geöffneten) Blüten). Vergleicht man lediglich die Beschreibungen der beiden Arten miteinander, so scheinen die Unterschiede nicht gerade groß zu sein, obwohl die beiden Arten eigentlich ganz gut voneinander zu unterscheiden sind. Dies kann aber auch daran liegen, dass die beiden Arten häufig miteinander verwechselt wurden und sich so Merkmale der jeweils anderen Art in die Beschreibungen "eingeschlichen" haben. Es könnte aber auch sein, dass es Übergangsformen oder Hybriden zwischen den beiden Arten gibt. Dies ist jedoch reine Spekulation, welche durch weitergehende Feldforschungen (bzgl. der Merkmale und der Variationsbreite der beiden Arten) in Zukunft hoffentlich ausgeräumt werden können. Ähnlich ist übrigens auch Aloe alooides, die jedoch deutlich längere und breitere Blätter, sowie höhere Blütenstände mit bis zu 80cm langen Blütentrauben besitzt und zudem immer einzeln wächst. Die Bilder 3-6 zeigen eine mit "Aloe sessiliflora" bezeichnete Pflanze im BGM. |
Literatur: | S. Carter et al. (2011), S. 653; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 181; Van Wyk + Smith (1996), S. 86 f.; |