Aloe divaricata var. divaricata (A. Berger 1905)
Beschreibung:
Synonyme: | Aloe sahundra, Aloe vahontsohy, Aloe vaotsohy; |
Heimat: | Südl. bis westl. Madagaskar; von Amboasary bis Morondava und ins Landesinnere bis Ihosy, Teil der Küsten- und Trockenbuschvegetation, in 0m-800m Höhe; |
Wuchsform: | einzeln oder basal oder / und im unteren Bereich des Stammes verzweigend, dieser aufrecht oder niederliegend mit aufrechter Rosette, bis 4m hoch / lang; mit ca. 30 (oder mehr) Blättern, diese trüb (grau-)grün (in der Trockenzeit oft rötlich), aufsteigend bis ausgebreitet, anfangs nach oben gebogen (teils mit nach unten gebogener Spitze), später nach unten gebogen, schwertförmig, schlank, die Ränder alle 1,5cm-2cm mit markanten, rötlich-braunen, bis 6mm großen, stechenden Randzähnen besetzt; Blätter bis 65cm lang und bis 7cm im Durchmesser; Rosette locker (die Blätter verteilen sich auf den oberen 50cm-100cm des Stammes) und bis ca. 1,2m im Durchmesser; |
Infloreszenz: | reich mehrfach verzweigend, aufrecht oder aufsteigend bis waagrecht (und nur die Trauben selbst aufrecht), bis 1m hoch / lang; die bis zu 80 Trauben zylindrisch, leicht spitz zulaufend, locker, mit ca. 20 Blüten je Traube, bis 20cm hoch; |
Blüte: | rötlich-pink bis (orange-)rot, oberhalb der Basis leicht eingeschnürt, gerade oder leicht nach unten gebogen, bis 2,8cm lang; die Knospen stehen zunächst waagrecht und sinken mit dem Erblühen herab; die Blütezeit am Standort liegt in Küstennähe im August und September, im Landesinneren hingegen im April; |
Bemerkungen: | Diese interessante, jedoch oft recht groß werdende Art variiert in der Länge und Breite ihrer Blätter. Neben der hier vorgestellten Typvarietät geistert mit var. rosea noch eine weitere Varietät durch die Literatur. Da ihr einziger Unterschied jedoch die Blütenfarbe ist (hell rosa statt rötlich), ist ihr Status mehr als zweifelhaft. Zudem gibt es mit dem Namen "Aloe divaricata" ein taxonomisches Problem: Der mit diesem Namen verbundene Typstandort liegt im Nordwesten Madagaskars in einer Gegend, in der eine ähnliche Aloe vorkommt (derzeit als "Aloe deinacantha" bekannt). Sehr wahrscheinlich wäre es richtig, Aloe deinacantha von nun an mit "Aloe divaricata" zu bezeichnen (wobei "Aloe deinacantha" als Synonym anzusehen wäre) und für die hier vorgestellte Art einen neuen Namen zu finden, evtl. als Unterart von Aloe divaricata. Sehr ähnlich und (sehr wahrscheinlich) nahe verwandt ist zudem Aloe tulearensis (auch diese wäre, wenn überhaupt, als Unterart von Aloe divaricata passender aufgehoben). Darüber hinaus hybridisieren die hier vorgestellten Pflanzen, wie auch immer man sie nun nennen mag, leicht mit anderen Aloen: Nach J.-B. + J.-P. Castillon (2010) gibt es Naturhybriden mit Aloe antandroi, Aloe deltoideodonta, Aloe helenae und Aloe viguieri. Jenseits dessen sind die nächsten Verwandten vermutlich Aloe antonii und evtl. Aloe vaombe. Der Blattsaft der hier vorgestellten Pflanzen wirkt antiseptisch und ein Aufguß der Blätter hilft gegen Magenbeschwerden. |
Literatur: | S. Carter et al. (2011), S. 667; J.-B. + J.-P. Castillon (2010), S. 200 ff.; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 132; |