Aloe claviflora (Burchell 1822)

 
 
 
 
Zum Vergrößern bitte auf das Photo klicken! - Alle Photos Copyright V. + C. Kettinger
 
 

Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe decora, Aloe schlechteri;
Heimat: Südöstl. Namibia (ca. von Velloorsdrif nordwestl. bis in die Umgebung von Keetmanshoop, sowie eine Population nordöstl. von Oranjemund), Südafrika (nordwestl. Eastern Cape, südwestl. Free State, zentr. Northern Cape, nordöstl. Western Cape; evtl. auch südwestl. North West); auf flachen, steinigen, gut drainierten Ebenen und felsigen Hängen;
Wuchsform: stammlos oder mit einem kriechenden, bis zu 20cm langen Stamm, dichte Gruppen mit bis zu 50 Rosetten bildend, diese oft kreisförmig angeordnet, wobei die Mitte leer ist, da alle Triebe von der Mitte her nach außen wachsen und am Fuß der Pflanzen nachträglich keine Ableger entstehen, bis 2m im Durchmesser; mit 30-40 Blättern, diese grau-grün, aufrecht bis aufsteigend, nach oben gebogen, eiförmig-lanzettlich, dick, steif, die Oberflächen rauh, auf der Unterseite (insb. zur Spitze hin) gekielt, dieser mit 4-6 (dunkel-)braunen, stechenden, bis zu 4mm großen Zähnen, die Ränder ca. alle 1cm mit ebensolchen Randzähnen besetzt, bis 20cm lang und bis 8cm breit; Rosetten dicht, niederliegend, asymmetrisch und bis ca. 40cm im Durchmesser;
Infloreszenz: einfach oder selten mit bis zu 4 Zweigen, bisweilen 2 Blütenstände zugleich erscheinend, waagrecht (teils am Boden aufliegend) oder wenig (selten deutlicher) aufsteigend, bis 50cm lang; Trauben zylindrisch, spitz zulaufend, bisweilen asymmetrisch (die Blüten hängen dann mehrheitlich nach unten), (sehr) dicht, bis 30cm lang;
Blüte: rötlich, zur Spitze hin heller, teils mit grünen Mittelstreifen, zylindrisch (dann leicht bauchig) bis (häufig) keulenförmig, waagrecht oder leicht auf- oder abwärts gerichtet, bis 4cm lang; die Knospen sind zunächst intensiv rötlich gefärbt, mit dem Erblühen wird die Blüte jedoch langsam immer heller, alte (bestäubte) Blüten sind dann oft gelblich bis creme-farben; in Südafrika liegt die Blütezeit im August und September, in Namibia reicht sie bis in den Oktober hinein;
Bemerkungen: Diese attraktive Art ist im trockenen Hinterland des Kaps weit verbreitet und dort recht häufig. Die nächste Verwandte ist vermutlich die sehr ähnliche Aloe pachygaster, von der sich Aloe claviflora vor allem durch die blattreicheren Rosetten (wobei die Blätter länger und deutlich breiter sind) und das (von der einzelnen Population nordöstl. von Oranjemund abgesehen) weiter östlich und südöstlich gelegene Verbreitungsgebiet unterscheidet. Zwar besiedelt Aloe claviflora eine sehr trockene Gegend (mit oft nur 100mm-200mm Niederschlag pro Jahr), jedoch darf der Standort trotzdem nicht zu trocken werden, denn sonst ergeht es den Pflanzen wie in der bekannten Kolonie nahe des Fish River Canyon Roadhouse in Namibia: Bei unserem Besuch im Jahr 2010 fanden wir dort hunderte vertrockneter Pflanzen und, trotz intensiver Suche, leider keine einzige lebende Rosette. Wo Aloe claviflora gemeinsam mit Aloe gariepensis vorkommt, hybridisieren die beiden Arten.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 408; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 126; S. Rothmann (2004), S. 50 f.; Van Wyk + Smith (1996), S. 78 f.;