Aloe rigens (Reynolds + P. R. O. Bally 1958)

 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Nordwestl. Somalia; von der nordwestl. Grenze zu Äthiopien und Dschibuti ca. 400km gen Osten, auf sandigen Ebenen und felsigen Hängen, offen oder im Halbschatten von Bäumen in 700m-1555m Höhe;
Wuchsform: einzeln oder manchmal sprossend und so kleine Gruppen bildend, meist stammlos (selten einen kurzen Stamm ausbildend); mit ca. 10-24 Blättern, diese (hell- bis leicht grau-)grün (in der Trockenzeit manchmal leicht rötlich), meist (fast) aufrecht bis aufsteigend (ältere Blätter manchmal (mehr) ausgebreitet), gerade oder häufig leicht nach oben oder unten gebogen, länglich-lanzettlich, sehr steif, die Ränder alle 2cm-3,5cm mit bis zu 6mm langen, dreieckigen, stechenden, hellen und zur Spitze hin rötlich-braunen Randzähnen besetzt, bis 80cm lang, bis 15cm breit und bis 2,5cm dick; Rosetten dicht, bis ca. 1m (oder mehr) im Durchmesser;
Infloreszenz: mit 2-5 (meist 3) schräg aufrecht stehenden bis bogig aufsteigenden Zweigen, aufsteigend bis aufrecht, bis 1,75m hoch; Trauben zylindrisch, nach oben hin spitz zulaufend, (recht) dicht, bis 30cm lang und bis 6cm im Durchmesser;
Blüte: (rosa-)rot mit heller bis weiß(lich)er Spitze, diese zudem mit kurzen, grünlichen Mittelstreifen, zylindrisch, oberhalb der Basis manchmal ganz leicht verengt, (ziemlich) dicht mit sehr kurzen, flaumartigen, weißen Härchen bedeckt, bis 3,5cm lang; die grünlich gespitzten Knospen stehen zunächst aufrecht, sinken aber rechtzeitig vor dem Erblühen herab;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art fällt vor allem durch ihre fein behaarten Blüten auf (für weitere Arten mit behaarten Blüten siehe die Bemerkungen bei Aloe trichosantha ssp. longiflora). Die nächste Verwandte von Aloe rigens ist wahrscheinlich die im nördlichen und nordöstlichen Somalia beheimatete Aloe glabrescens, die zunächst als Varietät der hier vorgestellten Art beschrieben, jedoch später in den Artstatus erhoben wurde. Sie unterscheidet sich von Aloe rigens (u. a.) durch die kürzeren, schlankeren und mehr graugrünen Blätter (nur bis 50cm lang und bis 12cm breit), die (teils deutlich) kleineren, jedoch dichter stehenden Randzähne (bis 3mm groß und alle 1cm-2cm), den niedrigeren Blütenstand (nur bis 1m hoch), der in allen Teilen mit winzig kleinen Härchen bedeckt ist (statt nur die Blüten mit etwas größeren Härchen), die etwas kürzeren Blütentrauben (bis 25cm lang), die eher etwas kürzeren Blüten (bis 3,2cm lang) und das weiter östlich gelegene Verbreitungsgebiet. S. Carter et al. (2011) deuten an, dass Aloe rigens womöglich auch mit arabischen Aloe-Arten verwandt sein könnte - Arten nennen sie aber keine. Beim Erstellen dieser Beschreibung fiel uns allerdings auf, dass unsere Beschreibung von Aloe trichosantha ssp. longiflora doch sehr ähnlich ist. Womöglich ist Aloe trichosantha daher eine gute Kandidatin für den Verwandtschaftskreis der hier vorgestellten Aloe rigens. Übrigens schrieb man Aloe rigens in der Vergangenheit noch eine weitere Varietät zu: "Aloe rigens var. mortimeri". Allerdings erkannten Lavranos und McCoy, dass diese Pflanzen sich kaum von Aloe fulleri unterscheiden, und stellten die Varietät daher im Jahr 2002 als Synonym zu dieser (S. Carter et al. (2011), S. 269). Zudem soll Aloe rigens am heimatlichen Standort bisweilen mit Aloe megalacantha ssp. megalacantha hybridisieren.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 291; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 175;