Aloe microstigma (Salm-Dyck 1854)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe brunnthaleri, Aloe juttae;
Heimat: Südwestl. Namibia (Lüderitz Distrikt, südl. von Aus) und südl. Südafrika (westl. Eastern und östl. + zentr. Western Cape); weit verbreitet im heißen, trockenen Buschland, eben oder auf Hängen, offen oder manchmal im Schutz von Büschen in 50m-1200m Höhe;
Wuchsform: einzeln oder (insb. an den Standorten in Namibia) kleine Gruppen bildend, einen aufrechten oder niederliegenden, bis zu 50cm hohen / langen und bis zu 10cm dicken Stamm ausbildend; Blätter grün (oft rötlich überhaucht), meist mit zahlreichen weißlichen Punkten auf Ober- und insb. auf der Unterseite, oft zudem undeutlich liniert, aufsteigend bis ausgebreitet, gerade oder nach oben gebogen, (dreieckig-)lanzettlich, die rötlich-braunen, knorpeligen Ränder alle 5mm-10mm mit bis zu 4mm großen, rötlich-braunen, dreieckigen, spitzen Randzähnen besetzt, bis 50cm lang und 8cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 80cm im Durchmesser;
Infloreszenz: einfach, jedoch oft 2 oder 3 zugleich erscheinend, aufsteigend bis aufrecht, bis 1m hoch; Trauben konisch und bis 20cm lang oder zylindrisch, nach oben hin spitz zulaufend und bis 40cm lang;
Blüte: (grünlich-)gelb, orange oder (selten) rot, oft mit grüner Spitze, leicht bauchig, bis 3cm lang; die (orange-)roten (selten gelben) Knospen mit grünlichen Spitzen stehen zunächst aufrecht und sinken kurz vor dem Erblühen herab, im Falle gelber oder oranger Blüten färben sie sich zudem mit dem Erblühen um; die Blütezeit am Standort in Namibia liegt im Mai und Juni, in Südafrika reicht sie von Mai bis Juli;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art gilt als Leitart einer ganzen Gruppe von Aloen (vor allem Aloe framesii, Aloe gariepensis, Aloe khamiesensis, Aloe knersvlakensis und Aloe pictifolia), die alle nahe miteinander verwandt sind. Dabei unterscheidet sich Aloe microstigma von Aloe framesii (u. a.) durch die nicht vorhandene oder nur geringe Neigung zu sprossen, die eher längeren, grünen bis rötlichen Blätter, den immer einfachen Blütenstand, die kürzeren Blüten und das weiter im Inland liegende Verbreitungsgebiet - von Aloe gariepensis durch die eher etwas längeren, auch bei älteren Pflanzen meist deutlich gepunktelten und nur undeutlich linierten Blätter und den niedrigeren Blütenstand mit kürzerer Blütentraube - von Aloe khamiesensis durch den niedrigeren Wuchs, die deutlich gepunktelten Blätter und den niedrigeren, immer einfachen Blütenstand - von der erst 2010 beschriebenen Aloe knersvlakensis durch den immer einfachen Blütenstand und von Aloe pictifolia durch die nicht vorhandene oder nur geringe Neigung zu sprossen, die längeren und breiteren Blätter, den höheren Blütenstand und die größeren Blüten. Interessant ist zudem das Vorkommen dieser Art in einem kleinen Bereich im südlichen Namibia (1923 von Dinter als "Aloe juttae" beschrieben; evtl. ein Reliktvorkommen aus einer Zeit, als die Klimabedingungen im westlichen Südafrika und südl. Namibia weniger trocken waren). Dies hat in der Vergangenheit den ein oder anderen Autor dazu bewogen, Aloe framesii und Aloe khamiesensis als Synonyme der hier vorgestellten Art zuzuschlagen (so z.B. J. Manning (2007)). Dieser Ansicht folgen wir hier jedoch nicht, da sich die drei Arten gut voneinander unterscheiden lassen. Schwieriger ist es hingegen, Aussagen über die Zugehörigkeit weiterer Populationen im südlichen Namibia zu treffen (siehe S. Carter et al. (2011)). Betrachtet man z.B. die Population zwischen Keimoes und Warmbad als zu Aloe microstigma gehörig (statt Aloe gariepensis), dann würde sich das Verbreitungsgebiet dieser Art im südlichen Namibia deutlich erweitern.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 577; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 159 f.; J. Manning (2007), S. 68 f.; S. Rothmann (2004), S. 72 f.; Van Wyk + Smith (1996), S. 176 f.;