Aloe reynoldsii (Letty 1934)
Beschreibung:
Synonyme: | keine; |
Heimat: | Südöstl. Südafrika; östl. Eastern Cape; in den Tälern des Bashee River, von der Küste bis ca. 50km ins Landesinnere auf steilen Grashängen und auf Fels in ca. 150m-1000m Höhe; |
Wuchsform: | einzeln oder häufig sprossend und so kleine bis mittelgroße Gruppen mit bis zu 12 Rosetten bildend, stammlos oder einen kurzen, bis 5cm dicken Stamm ausbildend; mit ca. 16-20 Blättern, diese (gelblich- bis bläulich-)grau-grün (in der Trockenzeit bisweilen bräunlich bis leicht rötlich) mit (insb. auf der Oberseite) zahlreichen, länglichen bis H-förmigen, weißlichen oder gelblichen bis hellgrünen Flecken, zudem deutlich liniert, aufsteigend bis ausgebreitet, meist nach oben (selten S-förmig) gebogen, eiförmig-lanzettlich, spitz zulaufend, insb. ältere Blätter oft von der Spitze her eintrocknend, aus den knorpeligen, oft welligen, weiß bis rosa gefärbten und bis 2mm breiten Rändern entspringen ca. alle 1mm-4mm winzig kleine, teils weiche, weißlich bis rosa gefärbte Zähnchen, bis 35cm lang und bis 11cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 60cm im Durchmesser; |
Infloreszenz: | mit ca. 4-5 schräg aufrechten bis bogig aufsteigenden Zweigen, aufsteigend bis aufrecht, bis 60cm hoch; Trauben länglich-kopfig, (recht) locker, bis 6cm lang; |
Blüte: | gelb bis gelblich-orange, die Spitze manchmal mit kurzen, (mehr oder weniger breiten und mehr oder weniger intensiv) grünlichen Mittelstreifen, zylindrisch, die Basis bauchig, darüber deutlich verengt, dann wieder weiter, bis 2,8cm lang; die oft grünlich gespitzten Knospen stehen zunächst (mehr oder weniger) waagrecht und sinken rechtzeitig vor dem Erblühen herab; die Blütezeit am heimatlichen Standort liegt im September und Oktober; |
Bemerkungen: | Die hier vorgestellte, sehr attraktive Art besiedelt ein kleines, nur schwer zugängliches Gebiet im Osten des Ostkaps. In dieser Gegend herrscht ein feuchtwarmes Klima. Jedes Jahr fallen hier rund 1100mm-1500mm an Niederschlägen, der größte Teil davon in den Sommermonaten. Im Winter kann es hingegen vereinzelt leichten Nachtfrost geben. Dementsprechend sind die Blätter von Aloe reynoldsii nur schwach sukkulent. Zudem besiedelt sie steile Hänge und Felsen, wo das viele Regenwasser schnell ablaufen kann - ein Umstand, den man auch in Kultur beachten sollte, indem man ein durchlässiges Substrat wählt, regelmäßig gießt und zugleich darauf achtet, dass die Pflanzen nie längere Zeit nass stehen. Aloe reynoldsii ist Teil des Verwandtschaftskreises um Aloe striata, wobei S. Carter et al. (2011) diese und Aloe karasbergensis als ihre nächsten Verwandten nennen. Von beiden unterscheidet sich Aloe reynoldsii (u. a.) durch die stärkere Neigung zu sprossen, die kürzeren, schmäleren, deutlich stärker gefleckten und mit kleinen Randzähnen "bewehrten" Blätter, den weniger stark verzweigten Blütenstand und das abweichende Verbreitungsgebiet. Ähnlich ist zudem Aloe buhrii. Diese besitzt jedoch (u. a.) etwas längere und schlankere Blätter, die wesentlich stärker sukkulent sind, sowie einen stärker verzweigten Blütenstand. Zudem liegt ihr Vorkommen im westlichen Südafrika. Aloe reynoldsii gilt auf Grund ihres kleinen Verbreitungsgebiets als potentiell gefährdet (engl.: "vulnerable"). |
Literatur: | S. Carter et al. (2011), S. 444; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 174; Van Wyk + Smith (1996), S. 160 f.; |