Aloe ellenbeckii (A. Berger 1905)

 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe dumetorum;
Heimat: Nördl. Kenia (Eastern Province; südl. von Moyale in ca. 700m Höhe) und evtl. südl. Somalia (Jubbada Dhexe Region, bei Hereschid); evtl. auch bei Marsabit (Kenia) in ca. 1400m Höhe, sowie im südl. Äthiopien (Oromia, östl. von Negele, auf Kalkstein in ca. 1600m Höhe) - siehe dazu unter "Bemerkungen";
Wuchsform: einzeln oder häufig sprossend und so flache Gruppen bildend, stammlos; mit ca. 5-12 Blättern, diese gelblich-grün mit zahlreichen, weißlichen Flecken (manchmal in unregelmäßigen Querbändern angeordnet), ausgebreitet, gerade oder nach unten gebogen, länglich-lanzettlich, leicht rinnig, etwas dick-fleischig, die knorpeligen Ränder alle 2mm-6mm mit winzigen, nur ca. 1mm großen, weißlichen Randzähnen besetzt, bis 27cm lang und bis 3cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 40cm im Durchmesser (meist jedoch kleiner);
Infloreszenz: meist einfach (selten mit einem Zweig), aufrecht, bis 75cm hoch; Traube konisch-zylindrisch, eher locker, bis 8cm lang und bis 6cm im Durchmesser;
Blüte: orangerot mit gelber Spitze, Basis geschwollen, oberhalb davon deutlich eingeschnürt, dann wieder weiter, bis 3cm lang;
Bemerkungen: Aloe ellenbeckii ist eine hübsche, eher klein bleibende Aloe. Leider ist das Verbreitungsgebiet dieser Art noch unzureichend erforscht. So gibt Ellenbeck als Aufsammlungsort für das später von Berger bei seiner Beschreibung verwendete Typusexemplar "Ferschit, Jubbada Dhexe Region, Somalia" an. Offenbar hatte Ellenbeck den Ortsnamen nicht richtig notiert, denn einen Ort namens "Ferschit" gibt es in der Jubbada Dhexe Region nicht. Reynolds identifiziert den Ort später als Hereschid. Ein paar Jahre später wurden zudem südlich von Moyale in Kenia Pflanzen gesammelt und als "Aloe dumetorum" beschrieben, die sich bei genauerer Untersuchung als identisch mit dem Typusexemplar von Aloe ellenbeckii herausstellten. S. Carter et al. (2011) spekulieren daher darüber, ob Ellenbeck nicht ein weiterer Fehler bzgl. der Lokalität seiner Aufsammlung unterlaufen ist und das Typusexemplar nicht ebenfalls aus Moyale stammt. Darüber hinaus sind inzwischen aus Kenia (bei Marsabit) und aus dem südl. Äthiopien (östl. von Negele) weitere Aufsammlungen bekannt, die Aloe ellenbeckii recht ähnlich sind (viele der in Kultur unter dem Namen "Aloe dumetorum" verbreiteten Pflanzen sind Nachkommen der Marsabit-Population). Die Pflanzen unterscheiden sich jedoch von der typischen Aloe ellenbeckii durch das dunklere Grün der Blätter, die zudem dick fleischig und im Querschnitt dreieckig sind. Die Beschreibung der in Äthiopien vorkommenden Pflanzen unterscheidet sich bzgl. der Blütenstände (diese meist mit 1-2 Zweigen und nur selten einfach) und der Blütentrauben (diese bis zu 20cm lang). Zudem kommen die Pflanzen (bei Marsabit und bei Negele) in größeren Höhen vor. Ob es sich bei diesen Pflanzen ebenfalls um Aloe ellenbeckii handelt, ist noch nicht hinreichend erforscht.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 156; S. Demissew + I. Nordal (2010), S. 64 f.; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 134 f.;