Gymnocalycium uebelmannianum (W. Rausch 1972)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Argentinien; La Rioja; südl. bis zentr. Sierra de Velasco, in Felsspalten und an steinigen Stellen (verwitterter Granit), aber bisweilen auch in eher humosem Substrat, offen oder zwischen Gräsern und Moosfarnen (Selaginella erythropus), manchmal auch im Schutz niedriger Büsche, in 1900m-2800m Höhe;
Wuchsform: einzeln, jedoch im Alter (und nach Verletzungen) bisweilen sprossend und so kleine (selten größere) Gruppen bildend; Körper matt (bläulich-)graugrün bis hellgrau (in der Trockenzeit bräunlich bis rötlich), flach- bis gedrückt-kugelig, mit 8-12 (selten bis 18) Rippen, diese gerade und durch Querfurchen in höckerartige Segmente unterteilt, diese mit wenig bis recht deutlich ausgeprägten, kinnartigen Erhebungen unterhalb der Areolen, in eine verdickte Pfahlwurzel übergehend, bis 1cm hoch (in Kultur oft deutlich höher; siehe unter Bemerkungen) und bis 7cm im Durchmesser;
Bedornung: Areolen anfangs mit kurzer, dichter, weißlicher bis hell gelblicher Wolle; mit 5-9 Randdornen, diese weißlich, oft leicht (manchmal deutlich bis krallenartig) gebogen, teils in sich verdreht, oft dünn und biegsam (manchmal kräftiger und steif), meist anliegend (selten wenig abstehend) und bis 2cm lang; Mitteldorn(en) fehlend oder selten mit einem, dieser dann wie die Randdornen;
Blüte: weiß bis zart gelblich (sehr selten gelb oder rosa bis rötlich) mit (mehr oder weniger intensiv) rosafarbenem Schlund, (breit) trichter- bis fast glockenförmig, scheitelnah, bis 3,5cm lang und im Durchmesser;
Frucht: grün bis rotbraun mit gelblich-braunen Schuppen, breit kugelig bis kurz spindelförmig, vertikal aufreißend, bis 0,6cm im Durchmesser; Samen matt schwarz, (mehr oder weniger) kugelig bis hutförmig und bis 1mm im Durchmesser;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte, recht hübsche und dazu klein bleibende Art wurde 1965 von W. Rausch und E. Markus entdeckt und 7 Jahre später von W. Rausch beschrieben. Ihre nächsten Verwandten sind vermutlich Gymnocalycium andreae und Gymnocalycium baldianum. Alle drei Arten sind Teil der Untergattung Gymnocalycium. G. Charles (2009) erwähnt einen (uns leider nicht vorliegenden) Artikel von H. Till aus dem Jahr 1991, der davon berichtet, dass die Blütenfarbe bei manchen Pflanzen nicht stabil sei. So sollen weiß blühende Pflanzen vereinzelt rosafarbene bis rötliche Blüten hervorbringen. In Kultur ist Gymnocalycium uebelmannianum nicht ganz einfach, da die Pflanzen sehr empfindlich auf Staunässe und auf Verletzungen der Pfahlwurzel reagieren, weshalb das Substrat einen hohen mineralischen Anteil haben sollte. Auch ist ein sonniger, luftiger und nicht zu heißer Standort zu bevorzugen. Zudem gerät die Art im Alter oft ein wenig aus der Form, da der Teil des Körpers, der in der Natur im Boden verborgen ist, in Kultur meist über die Erdoberfläche hinauswächst. Die Pflanzen werden dadurch zylindrisch und bis zu 10cm hoch. Aus Samen gezogene Pflanzen blühen manchmal schon im dritten Lebensjahr. Die Bilder zeigen eine Pflanze aus unserer Sammlung, welche die Feldnummer "R 141" trägt - sie ist somit ein Nachfahre der Typaufsammlung von W. Rausch.
Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 329; G. Charles (2009), S. 127 f.; D. Hunt (2006), S. 134 f. (Abb. 274.5); Gymnocalycium 28/4 (Nov. 2015), S. A f.; KuaS 11/2014, Karteikarte 2014/22; D. Metzing (2012), S. 131; J. Pilbeam (1995), S.149 f.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 73;