Gymnocalycium albiareolatum (W. Rausch 1985)
Beschreibung:
Synonyme: | Gymnocalycium alboareolatum und var. ramosum; |
Heimat: | Argentinien; La Rioja; in der Umgebung von Villa Sanagasta in sandigem bis schotterigem Substrat (verwitterter Granit), offen oder unter Büschen und kleinen Bäumen in 900m-1100m(-1500m ?) Höhe; |
Wuchsform: | einzeln oder sprossend ("var. ramosum") und so kleine Gruppen bildend; Körper graugrün (in der Trockenzeit bräunlich bis violett), flach- bis abgeflacht-kugelig, mit 8-13 Rippen, diese gerade, durch Querfurchen in Höcker unterteilt, diese mit bis zu 1cm langen, nasenartigen Erhebungen unterhalb der Areole, in eine (relativ große) Pfahlwurzel übergehend, bis 2cm hoch und bis 10cm im Durchmesser; |
Bedornung: | Areolen rund bis oval, anfangs mit dichter, weißer Wolle, bis 5mm lang; mit 5-7 (selten bis 9) Randdornen, diese (hell- bis dunkel-)braun (jedoch grau erscheinend), im Alter bisweilen vergrauend (mit dunkler Spitze), pfriemlich, gerade oder leicht zum Körper hin gebogen, meist anliegend (vereinzelt wenig abstehend), steif, rau (dicht mit Trichomen besetzt) und bis 1cm lang; Mitteldorn(en) fehlend; |
Blüte: | meist silbrig-weiß (selten leicht rosa), teils mit schwach grünlichen bis rosa Mittelstreifen und immer mit pinkfarbenem bis rötlichem Schlund, trichterförmig, (recht) schlank, scheitelnah, bis 6,5cm lang und bis 4,5cm (selten bis 6cm) im Durchmesser; |
Frucht: | bläulich, spindel- bis keulenförmig, mit breiten, am Rand rosafarbenen Schuppen besetzt, vertikal aufreißend, bis 3,5cm lang und bis 1cm im Durchmesser; Samen matt schwarz, mützenförmig und ca. 1mm im Durchmesser; |
Bemerkungen: | Die hier vorgestellte Art wurde von W. Rausch ursprünglich als "Gymnocalycium alboareolatum" beschrieben. Da dieser Name jedoch grammatikalisch nicht korrekt ist, wurde er später berichtigt. Rausch beschrieb später noch eine kleinere, sprossende Form als "var. ramosum". Da aber am Typstandort von Gymnocalycium albiareolatum (var. albiareolatum) auch sprossende Pflanzen vorkommen, wird diese Varietät in der Literatur meist nicht anerkannt, weshalb wir sie hier als Synonym behandeln. Gymnocalycium albiareolatum gehört nach G. Charles (2009) in die Untergattung Microsemineum, nach D. Metzing (2012) in die (enger gefasste) Untergattung Scabrosemineum. In die jeweils gleiche Untergattung gehört auch Gymnocalycium hossei, welcher vermutlich der nächste Verwandte der hier vorgestellten Art ist. Eine Form des recht ähnlichen Gymnocalycium kieslingii, die (zur allgemeinen Verwirrung) als "forma alboareolatum" bezeichnet wird, kommt in der gleichen Gegend vor (wenn auch (laut G. Charles (2009)) in über 1500m Höhe), gehört aber in eine andere Samengruppe (Untergattung Gymnocalycium). Gymnocalycium albiareolatum besitzt ein recht kleines Verbreitungsgebiet in einer Gegend, die für die Bevölkerung La Riojas als Ausflugsziel und Naherholungsgebiet dient. Die Art gilt daher als potentiell gefährdet (engl.: "vulnerable"). In Kultur bevorzugen die Pflanzen einen luftigen und hellen Standort, regelmäßige Wassergaben in den Sommermonaten (jedoch keine Staunässe), sowie ein durchlässiges, überwiegend mineralisches Substrat. Die Überwinterung sollte (wie bei den meisten Kakteenarten) kühl, jedoch frostfrei erfolgen. |
Literatur: | E. F. Anderson (2005), S. 309; G. Charles (2009), S. 130 f.; Gymnocalycium 29/3 (Aug. 2016), S. A f.; D. Hunt (2006), S. 126 (Abb. 275.1); KuaS 10/2014, Karteikarte 2014/19; D. Metzing (2012), S. 48; J. Pilbeam (1995), S. 35 ff.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 62; |