Gymnocalycium amerhauseri (H. Till 1994)
Beschreibung:
Synonyme: | Evtl. Gymnocalycium altagraciense, Gymnocalycium amerhauseri ssp. altagraciense und Gymnocalycium walteri (siehe unter Bemerkungen); |
Heimat: | Argentinien; nordwestl. Cordoba; in der Sierra Chica und der Sierra Grande (evtl. auch in der Sierra de Ischilin; unsicher, nach G. Charles (2009) gehören jene Populationen entweder hierher oder zu Gymnocalycium erinaceum) auf humusreichen, dicht mit Gras bewachsenen Ebenen und Hängen, oft in der Nähe von Steinen und felsigen Stellen, in 1000m-1600m Höhe, sowie evtl. in 2 weiteren Populationen westl. von Alta Gracia und südl. von San Pedro del Norte (siehe unter Bemerkungen); |
Wuchsform: | meist einzeln ("G. walteri" in Kultur bisweilen sprossend); Körper dunkelgrün bis bläulich (grau-)grün, matt bis leicht glänzend, abgeflacht- bis halbkugelig, prall, mit 5-9 (meist 8) Rippen (12-14 bei "ssp. altagraciense"), diese eher flach, abgerundet, durch flache Querfurchen in Höcker unterteilt (diese mit kleinen, abgerundeten Erhebungen unterhalb der Areole) und bis 2cm (bis 2,3cm bei "G. walteri") breit, in eine (relativ große) Pfahlwurzel übergehend (2-3 verdickte Wurzeln bei "G. walteri"), bis 2,5cm hoch und bis 6cm im Durchmesser; |
Bedornung: | Areolen anfangs mit kurzer, (gelblich-)weißer Wolle, oval, leicht eingesenkt, bis 3mm lang und bis 2mm breit; mit 5-7 Randdornen, diese weiß(lich) (gelblich bis hell bräunlich bei "G. walteri") mit dunkelbrauner Basis, nadelförmig, gerade oder leicht nach unten oder / und leicht zum Körper hin gebogen, meist anliegend (vereinzelt wenig abstehend) und bis 1,2cm lang; ohne oder (meist nur bei ausgewachsenen Pflanzen) mit einem Mitteldorn, dieser bis 1,4cm lang; |
Blüte: | cremeweiß bis (selten) hell rosa, Schlund pink, trichterförmig, weit öffnend, scheitelnah, bis 5cm lang und bis 3cm im Durchmesser (bis 6cm lang und bis 4cm im Durchmesser bei "ssp. altagraciense"; bis 5cm lang und bis 4,5cm im Durchmesser bei "G. walteri"); die Blütezeit am heimatlichen Standort liegt etwa Ende Oktober; |
Frucht: | dunkelgrün, grau bereift, länglich-oval bis spindelförmig, vertikal aufreißend, bis 3,5cm lang und bis 1,9cm im Durchmesser; Samen matt schwarz, jedoch mit hellbrauner Cuticula bedeckt, kugelig, die Oberfläche wenig gehöckert, ca. 1,2mm im Durchmesser; |
Bemerkungen: | Die Orginalbeschreibung der hier vorgestellten Art beruht auf Pflanzen, die in der Sierra Chica gefunden wurden. Jedoch gibt es sowohl weiter südlich, als auch weiter nördlich weitere Populationen, die Gymnocalycium amerhauseri ähnlich sind. So wurde eine westlich von Alta Gracia vorkommende Population als "Gymnocalycium amerhauseri ssp. altagraciense" beschrieben. Ob diese Population jedoch tatsächlich Gymnocalycium amerhauseri nahe steht, ist nicht sicher. Nach D. Hunt (2006) gehört sie eher in die Verwandtschaft von Gymnocalycium taningaense, und auch G. Charles (2009) schreibt, dass die Zuordnung zu Gymnocalycium amerhauseri zweifelhaft sei - wobei er keine alternative Lösung für das Problem anbietet, sondern die Pflanzen (wie auch D. Metzing (2012)) als Synonym von Gymnocalycium amerhauseri führt (und somit auch wir hier). Zudem wurde eine südlich von San Pedro del Norte in nur 770m Höhe vorkommende Population als "Gymnocalycium walteri" beschrieben - ein Name, der von G. Charles (2009) ebenfalls als Synonym von Gymnocalycium amerhauseri geführt wird, jedoch mit dem Hinweis, dass es sich dabei um eine Form von Gymnocalycium kieslingii handle (eine Art, die eigentlich nur weiter westlich vorkommt). Diese Zweideutigkeit lässt sich hier leider nicht auflösen, weshalb wir auch "Gymnocalycium walteri" als Synonym von Gymnocalycium amerhauseri behandeln, wenn auch mit einem dicken Fragezeichen versehen. Gymnocalycium amerhauseri ist vermutlich nahe mit Gymnocalycium baldianum verwandt, unterscheidet sich von diesem jedoch durch die weiße Blüte und das weiter östlich gelegene Verbreitungsgebiet. In den weiteren Verwandtschaftskreis gehören zudem Gymnocalycium uebelmannianum und womöglich auch Gymnocalycium erinaceum. All diese Arten sind Teil der Untergattung Gymnocalycium. In Kultur bevorzugt Gymnocalycium amerhauseri einen halbschattigen und luftigen Stand, regelmäßige Wassergaben in den Sommermonaten (jedoch keine Staunässe), sowie ein gut durchlässiges, mineralisches Substrat. Die Überwinterung sollte (wie bei den meisten Kakteenarten) kühl, aber trotzdem frostfrei erfolgen, wobei abgehärtete Pflanzen Temperaturen bis 0°C vertragen. |
Literatur: | E. F. Anderson (2005), S. 310; G. Charles (2009), S. 58 ff.; D. Hunt (2006), S. 126 (Abb. 270.2); KuaS 5/2013, Karteikarte 2013/10; D. Metzing (2012), S. 104; J. Pilbeam (1995), S. 37; |