04.04.09 (Tag 14) - Von Los Mochis nach Creel:
Um 4:15 Uhr klingelt der Wecker. Mühsam kriechen wir aus unseren Betten und machen uns auf zum Bahnhof. Pünktlich zum Sonnenaufgang steigen wir in den Zug und fahren los. Im Schneckentempo geht es aus dem Bahnhof hinaus. Die ganze Zeit warten wir darauf, dass der Zug endlich mal Gas gibt - tut er aber nicht. Die Erklärung dafür ist vermutlich der Zustand der Schienen. Jedenfalls wackeln wir mit geschätzten 30 km/h durch die Landschaft und werden dabei immer wieder von "Bodenwellen", "Schlaglöchern" und gelegentlichen, einseitigen Absenkungen der Schienen hin und her geworfen. Die Fahrt führt zunächst durch Industriegebiet und dann weiter durch Trockenbusch-Vegetation, aus der immer wieder Säulenkakteen hervorschauen (u. a. Pachycereus pecten-arboriginum und Stenocereus thurberi). Vereinzelt sieht man zudem große Ferocacteen zwischen den Büschen.
Nach gut drei Stunden Fahrt wird die Landschaft langsam hügeliger. Wir überqueren einen Fluss und folgen später dem Verlauf eines Stausees. Langsam werden die Berge höher - die Sierra Madre Occidental ist erreicht. Durch enge Canyons windet sich die Bahnstrecke nun bergauf und mit jeder Kurve ergeben sich neue, phantastische Ausblicke. Zahlreiche Kakteen und 6 verschiedene Agave-Arten ziehen nach und nach an uns vorbei - leider zu schnell bzw. zu nahe, um sie zu fotographieren.
Schließlich erreichen wir die Hochfläche der Sierra Madre Occidental. Verstreute "Almen" wechseln sich hier mit Kiefernwäldern ab. Ein ca. 15 minütiger Halt an der Bahnstation Divisadero erlaubt zudem den Blick auf den weltberühmten Kupfercanyon, bevor wir, nach 11:30 Stunden Zugfahrt, Creel erreichen.