Agave cerulata ssp. subcerulata (H. S. Gentry 1978)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Mexiko; nördl. Baja California Sur (evtl. auch südl. Baja California); von westl. von San Ignacio östl. bis kurz vor Santa Rosalia und (nordöstl.) in der Sierra de San Francisco, sowie auf der Isla San Marcos, auf trockenen, steinigen Ebenen und Hängen (in der Sierra de San Francisco auf vulkanischem und auf der Isla San Marcos auf gipshaltigem Substrat) in ca. 0m-600m Höhe; R. H. Webb + G. Starr (in Haseltonia Nr. 20 (2015)) berichten zudem von einer Aufsammlung südl. von Calmalli (südl. Baja California), sowie von einem Standort westl. der Sierra de la Giganta (südl. von San Ignacio);
Wuchsform: sprossend und so dichte, flache bis haufenförmige Gruppen bildend, Rosetten recht klein, (mehr oder weniger) offen, bis 30cm hoch und bis 50cm im Durchmesser (jedoch oft kleiner bleibend); mit wenigen Blättern, diese meist hell- bis bläulich- (selten gelblich-)graugrün, manchmal mit Querbändern gemustert, (dreieckig-)lanzettlich, oberhalb der Basis oft leicht verschmälert und die Spitze kurz spitz zulaufend, 3x-6x so lang wie breit, schräg aufrecht bis (insb. ältere Blätter) ausgebreitet, häufig nach oben oder unten gebogen, (insb. ältere Blätter) rinnig, deutlich sukkulent, die auffällig gekerbten Ränder alle 1cm-3cm mit bis zu 8mm großen, aus warzenartigen Vorsprüngen entspringenden, leicht abbrechenden, unterschiedlich gebogenen, (bräunlich-)grauen, (insb. an älteren Blättern) mit einem braunen Ring nahe der Basis versehenen Randzähnen besetzt, in einen kräftigen, bis zu 4cm langen, pfriemlichen, geraden oder manchmal (leicht) gewellten, (bräunlich-)grauen Enddorn auslaufend, bis 30cm lang und 7cm breit;
Infloreszenz: rispig, schlank, die obere Hälfte bis das obere Drittel mit 5-10 kurzen (bis sehr kurzen), (schräg) aufsteigenden bis ausgebreiteten, geraden oder leicht nach unten gebogenen Zweigen, an deren Enden kleine, dichte Blütenbüschel sitzen, bis 3m hoch;
Blüte: hellgelb, trichterförmig, bis 5,5cm lang; nach F. Hochstätter (2015) liegt die Blütezeit im April und Mai;
Frucht: mit wachsartiger, hellgrauer Bereifung, birnenförmig bis länglich-oval, bis 4cm lang und bis 1cm im Durchmesser;
Bemerkungen:

Die hier vorgestellte Unterart bildet das südliche Ende des Verbreitungsgebiets von Agave cerulata. Dank ihrer kleinen, oft sehr charakteristisch geformten Rosetten und den aus warzenartigen Verdickungen entspringenden, recht großen Randzähnen ist sie meist leicht zu bestimmen. In der Sierra de San Francisco sind die Vorkommen stellenweise so dicht, dass man zwischen den unzähligen, flachen Gruppen kaum ein Durchkommen zu finden vermag. In der Literatur wird als nächste Verwandte (neben den anderen Unterarten von Agave cerulata) mehrfach die auf dem mexikanischen Festland (Sonora) vorkommende und durchaus ähnliche Agave subsimplex genannt. Von dieser unterscheidet sich Agave cerulata ssp. subcerulata jedoch (u. a.) durch die etwas kleineren Rosetten, die breiteren und oft auch kürzeren Blätter, die kleineren Randzähne, die längeren Blüten und ihr Vorkommen auf der Baja California. Zudem zeigt die Studie von A. Navarro-Quezada et al. (in Heredity (2003)), dass Agave subsimplex viel näher mit Agave deserti ssp. simplex als mit den Unterarten von Agave cerulata verwandt ist. R. H. Webb + G. Starr (in Haseltonia Nr. 20 (2015)) spekulieren zudem über eine Verbindung von Agave cerulata ssp. subcerulata mit einigen Formen von Agave sobria. Allerdings ist ihr einziger Anhaltspunkt dafür die räumliche Nähe, zumal sie über ein Vorkommen der hier vorgestellten Unterart westlich der Sierra de la Giganta berichten. Tatsächlich gibt es für eine solche Verbindung aber (bisher) keine Beweise.

In Kultur verträgt die hier vorgestellte Unterart problemlos volle Sonne und hohe Temperaturen. Das Substrat sollte durchlässig sein und die Wassergaben nicht zu reichlich.

Literatur: T. Boeuf et al. (2017), S. 36; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 21; H. S. Gentry (2003), S. 371 ff.; Haseltonia Nr. 20 (2015), S. 64 ff. (insb. S. 81); T. Heller (2003), S 68 ff.; Heredity Nr. 90 (2003), S. 220 ff.; F. Hochstätter (2015), Abs. V, S. 17; G. Starr (2012), S. 69 ff.;