Agave avellanidens (Trelease 1912)

 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Nordwestl. Mexiko; südl. Baja California; südöstl., südl. und westl. der Mision San Borja, insb. in der Sierra la Libertad und südl. davon bis etwas nördl. der Grenze zu Baja California Sur, sowie westl. bis nördl. von Rosarito und südöstl. bis nördl. von Rancho Piedra Blanca (u. a. im Bereich des Rancho Paraiso (südl. der Mision San Borja), westl. von Calmalli (an der alten Straße zum Rancho Mesquital), südöstl. des Rancho Mesquital (an der Straße nach El Arco), östl. von Punta Prieta, sowie zwischen der Mision San Borja und Rancho Rosalito);
Wuchsform: meist einzeln (selten wenig sprossend), breitkugelig, einen bis zu 50cm langen Stamm ausbildend, bis 1,20m hoch und bis 1,50m im Durchmesser; mit zahlreichen Blättern, diese (von hell- über gelblich- und bläulich- bis dunkel-) grün, (breit) länglich-lanzettlich (teils oberhalb des Basis leicht verengt) bis länglich-eiförmig, in eine kurze Spitze auslaufend, (leicht) rinnig, glatt, starr, deutlich sukkulent, die geraden oder manchmal welligen, oft hornigen Ränder alle 1cm-3cm mit bis zu 1,5cm großen, ziemlich variablen, geraden oder gebogenen, jedoch recht regelmäßig angeordneten und aus kleinen bis recht großen, warzenartigen Verdickungen entspringenden, braunen bis grauen Randzähnen besetzt, in einen bis zu 4,5cm langen, kräftigen, konischen, auf der Oberseite eingekerbten, braunen bis grauen Enddorn auslaufend, bis 70cm lang und bis 14cm breit;
Infloreszenz: aufrecht, rispig, recht schlank, die obere Hälfte mit 25-35 Zweigen, diese im vorderen Bereich erneut verzweigend und jeder Zweig einen dichten, (breit-)kugeligen bis (leicht) verlängerten Blütenbüschel tragend, bis 6m hoch;
Blüte: grünlich- bis hellgelb, trichterförmig, mit grüner Röhre, (schräg) aufrecht stehend, bis 7cm lang;
Frucht: dunkelbraun, länglich, bis 3,5cm lang und bis 2cm im Durchmesser;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art ist vegetativ Agave shawii ssp. goldmaniana sehr ähnlich, unterscheidet sich von dieser jedoch (u. a.) durch den höheren, schlankeren und stärker verzweigten Blütenstand, sowie durch die kleineren, schlankeren, hellgelben Blüten. H. S. Gentry (2003) stellt sie daher, zusammen mit (u. a.) Agave cerulata, Agave deserti, Agave gigantensis und Agave sobria, in die Sektion "Deserticolae" (und Agave shawii ssp. goldmaniana in die Sektion "Umbelliflorae"). Diese Einteilung übernimmt auch F. Hochstätter (2015). Er sieht zudem in Agave gigantensis die engste Verwandte der hier vorgestellten Art. R. H. Webb + G. Starr (in Haseltonia Nr. 20 (2015)) stellen für Agave avellanidens, Agave gigantensis, Agave moranii und Agave turneri hingegen eine eigene Sektion ("Conicae", nach den eher konisch geformten Blütenständen) auf. Sie berichten zudem, dass sie südöstlich von Rosarito eine ungewöhnlich große Agave gefunden haben, von der sie vermuten, dass es eine Hybride zwischen Agave avellanidens und Agave shawii ssp. goldmaniana sein könnte. Die hier gezeigten Bilder zeigen eine mit "Agave avellanidens" bezeichnete Pflanze in den Huntington Botanical Gardens, die sich durch den gedrungeneren und breiteren Blütenstand von der Beschreibung und den Bildern in der Literatur (siehe Fig. 15.4 in H. S. Gentry (2003), S. 361) unterscheidet und so an Agave shawii ssp. goldmaniana erinnert. Allerdings spricht die Zahl der Zweige dafür, dass es sich tatsächlich um Agave avellanidens handelt.
Literatur: T. Boeuf et al. (2017), S. 32; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 15; H. S. Gentry (2003), S. 361 ff.; Haseltonia Nr. 20 (2015), S. 64 ff. (insb. S. 71 ff.); F. Hochstätter (2015), Abs. V, S. 24;