Aloe pearsonii (Schönland 1911)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Südwestl. Namibia (von Oranjemund östl. bis Rosh Pinah) und nordwestl. Südafrika (nordwestl. Northern Cape; im Richtersveld); auf heißen, trockenen, felsigen Hängen (in Namibia bevorzugt mit westlicher bis südlicher Ausrichtung) und Bergkuppen;
Wuchsform: basal (und bisweilen auch darüber) reich sprossend und so dichte Büsche mit bis zu 2m im Durchmesser bildend, einen (meist) aufrechten (selten niederliegenden), bis 2m hohen und bis 1,5cm dicken Stamm ausbildend; Blätter (bei ausreichend Feuchtigkeit) grün und undeutlich liniert, ansonsten meist rötlich, ausgebreitet, nach unten gebogen, dreieckig bis eiförmig-lanzettlich, dick fleischig bis (während der Trockenzeit) rinnig, in 4-5 Reihen jeweils übereinander stehend, die Ränder alle 5mm mit bis zu 2mm großen, weißlichen bis rötlichen, stechenden Randzähnen besetzt, bis 9cm lang und bis 4cm breit; Rosetten eher locker (die Blätter verteilen sich über den gesamten Stamm), bis ca. 20cm im Durchmesser;
Infloreszenz: einfach oder mit bis zu 3 Zweigen, aufrecht, bis ca. 40cm hoch; Trauben kopfig bis zylindrisch, eher locker, bis 15cm lang und bis 7cm im Durchmesser;
Blüte: von gelb über orange(-rot) bis rot (teils mit gelber Spitze), zylindrisch oder zur Spitze hin breiter werdend, bis 2,5cm lang; die oft grün gespitzten Knospen hängen bereits leicht und sinken mit dem Erblühen nur wenig weiter herab; die Blütezeit am Standort in Namibia reicht von Dezember bis Februar, in Südafrika von Dezember bis Januar;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte, sehr interessante Art ist nur von wenigen Standorten bekannt, kann dort aber beeindruckende Massenvorkommen ausbilden. Wir vermuten, dass sich diese recht langsam wachsende Art nicht nur durch Samen, sondern auch durch das Anwurzeln abgebrochener Triebe vermehrt. Die nächsten Verwandten sind vermutlich Arten, die kriechen oder von Felsen herabhängen (wir tippen auf Aloe dabenorisana und Aloe meyeri, sowie (entfernter) Aloe mitriformis). Derzeit scheint die Art nicht akut gefährdet zu sein. Mögliche Gefahren für den Fortbestand der Art sind jedoch der Bergbau, illegales Sammeln und die Beweidung durch Ziegen in besonders harten Trockenzeiten.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 534; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 167; C. Mannheimer et al. (2008), S. 20 f.; S. Rothmann (2004), S. 80 f.; Van Wyk + Smith (1996), S. 118 f.;