Aloe karasbergensis (Pillans 1928)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe striata ssp. karasbergensis;
Heimat: Südl. Namibia (in einem breiten Streifen parallel der Grenze bis Grunau im Norden, sowie am Westrand des Verbreitungsgebiets nördlich bis nordöstl. von Aus) und nordwestl. Südafrika (Northern Cape; von der Gegend um Prieska nordwestl. bis Augrabies und bis ins Richtersveld); in trockenen, sandigen Gegenden und auf felsigen Hängen, offen oder im Halbschatten unter Büschen und zwischen Felsen;
Wuchsform: meist einzeln, jedoch bisweilen Gruppen mit bis zu 20 Trieben bildend, ohne oder mit einem bis zu 30cm langen, niederliegenden Stamm; mit ca. 15-20 Blättern, diese (bläulich-)graugrün (in der Trockenzeit rötlich-braun), auf Ober- und Unterseite mit dunkelgrünen Längsstreifen, ausgebreitet, leicht nach unten gebogen, eiförmig-lanzettlich, bei ausreichend Feuchtigkeit dick fleischig und steif, in der Trockenzeit leicht rinnig, die bis zu 3mm breiten, dünnen, weißlichen oder bräunlichen Ränder meist glatt (selten fein gesägt), bis 50cm lang und bis 20cm breit; Rosetten dicht, oft auf der Seite liegend, bis ca. 1m im Durchmesser;
Infloreszenz: mit bis zu 12 Zweigen, die unteren erneut verzweigend, aufsteigend bis aufrecht, oft bis zu 3 zugleich oder kurz nacheinander erscheinend, bis 60cm hoch und bis 50cm im Durchmesser; die bis zu 50 Trauben konisch, locker, mit nur wenigen Blüten, bis ca. 6cm lang und im Durchmesser;
Blüte: rosa bis hell korallenrot, zur Spitze hin bisweilen weißlich mit grünlichen bis bräunlichen Mittelstreifen, Basis bauchig, oberhalb davon deutlich verengt, zur Spitze hin wieder etwas weiter, bis 2,7cm lang; die Knospen stehen zunächst waagrecht und sinken kurz vor dem Erblühen herab; die Blütezeit am Standort in Namibia liegt im Januar und Februar, in Südafrika reicht sie bis März;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte, dank ihrer charakteristischen Blattzeichnung äußerst attraktive Art gehört in die Gruppe um Aloe striata, zu der auch Aloe buhrii, Aloe komaggasensis und Aloe reynoldsii gehören. Von manchen Autoren wird sie (wie auch Aloe komaggasensis) als Unterart von Aloe striata geführt. S. Carter et al. (2011) weisen jedoch darauf hin, dass dann auch Aloe buhrii und insbesondere Aloe reynoldsii zu Unterarten "degradiert" werden müssten, da sonst die Nomenklatur nicht konsistent sei. Statt diesen Schritt zu wagen, heben sie Aloe karasbergensis und Aloe komaggasensis zurück in den Art-Status. So unterscheidet sich Aloe karasbergensis von Aloe striata (u. a.) durch die deutlich linierten Blätter und den reich verzweigten, sehr dichten Blütenstand mit lockeren Trauben und kürzeren, matt rötlichen Blüten, sowie durch das weiter nördlich gelegene Verbreitungsgebiet - und von Aloe komaggasensis (u. a.) durch die deutlich linierten, meist breiteren Blätter, den niedrigeren Blütenstand (nur bis 60cm hoch statt bis 1m), die längeren, matt rötlichen Blüten (statt gelb oder selten orange) und das abweichende Verbreitungsgebiet. In Kultur gilt Aloe karasbergensis als problemlos und anpassungsfähig (bzgl. der meist deutlich höheren Wassergaben als an ihrem natürlichen Standort). 
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 352; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 182; S. Rothmann (2004), S. 88 f.; Van Wyk + Smith (1996), S. 162 f.;