Aloe hereroensis (Engler 1888)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe hereroensis var. hereroensis, ssp./var. lutea und var. orpeniae, Aloe orpeniae;
Heimat: Südl. Angola (Huambo, Namibe), Namibia und nordwestl. Südafrika (nordöstl. Northern Cape und westl. Free State); auf sandigen und steinigen Ebenen und auf felsigen Hängen (selten auch direkt auf Fels; meist auf Quarzit, aber vereinzelt auch auf Dolomit), meist in sehr trockenen Gebieten, aber auch bis in deutlich feuchtere Gegenden verbreitet, in 300m-1700m Höhe;
Wuchsform: meist einzeln (manchmal wenig sprossend und so kleine Gruppen aus bis zu 3 Rosetten bildend), stammlos oder im Alter einen kurzen (selten bis 1m langen), niederliegenden (selten aufrechten) Stamm ausbildend; mit ca. 30(-50) Blättern, diese bläulich- bis bräunlich-graugrün, leicht liniert bis gefurcht, die Unterseite bisweilen mit mehr oder weniger zahlreichen, weißlichen Flecken (besonders intensiv ausgeprägt bei einer Form aus der Kunene-Region im nordwestl. Namibia), aufsteigend bis leicht ausgebreitet, nach oben gebogen, dreieckig-lanzettlich, die leicht hornigen Ränder alle 8mm-15mm mit bis zu 4mm großen, (rötlich-)braunen, teils 2-spitzigen, stechenden Randzähnen besetzt, bis 50cm lang und bis 9cm breit; Rosetten dicht, bis ca. 60cm im Durchmesser;
Infloreszenz: mit 4-8 Zweigen, die unteren oft erneut verzweigend, bis ca. 1m hoch; mit bis ca. 20 Trauben, diese kopfig, dicht, bis 8cm lang und bis 10cm im Durchmesser;
Blüte: meist rötlich-orange, aber auch gelb ("var. lutea"), orange oder rot, zur Spitze hin häufig mit grünlichen Mittelstreifen, konisch bis leicht bauchig, bis 3,5cm lang; die Knospen stehen zunächst schräg aufrecht und sinken erst mit dem Erblühen herab; die Blütezeit an den heimatlichen Standorten reicht von Juni (in Namibia oft erst ab Juli) bis September;
Bemerkungen: Diese hübsche, anpassungsfähige Art besitzt ein recht großes Verbreitungsgebiet und ist entsprechend variabel. Die nächste Verwandte ist vermutlich die vegetativ sehr ähnliche Aloe viridiflora, die sich von Aloe hereroensis (u. a.) durch den deutlich höheren Blütenstand (bis 1.5m) und die keulenförmigen, gelblich-grünen Blüten unterscheidet. S. Carter et al. (2011) nennen zudem Aloe mzimbana, die jedoch kleiner bleibt, deren Blüten eine geschwollene Basis besitzen und deren Verbreitungsgebiet ca. 1500km weiter nordöstlich liegt (und die unserer Meinung nach in den Verwandtschaftskreis der vielen, gepunktelten Aloen mit geschwollener Blütenbasis gehört und mit Aloe hereroensis eher nichts zu tun hat). Die Bilder 8 und 9 stammen aus dem BGM und zeigen eine Pflanze, die mit "Aloe hereroensis var. orpeniae" bezeichnet ist.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 321; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 144 f.; R. R. Klopper et al. (2009), S. 19 ff. (insb. S. 27 f.); S. Rothmann (2004), S. 66 f.; Van Wyk + Smith (1996), S. 142 f.;