Aloe mitriformis ssp. comptonii (B. J. M. Zonneveld 2002)

 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Aloe comptonii, Aloe parvispina (jene Pflanzen gehören teils hierher und teils zu A. mitriformis ssp. mitriformis);
Heimat: Südl. Südafrika; westl. Eastern Cape und Western Cape; von Montagu im Westen in einem breiten Streifen östl. bis kurz vor Uitenhage, in flachen, steinigen Gegenden ebenso, wie in Felswänden, auf Quarzit und Tafelberg-Sandstein;
Wuchsform: sprossend und so dichte Gruppen bildend, keinen oder einen meist kurzen (selten bis zu 1m langen), anfangs aufrechten, später meist niederliegenden Stamm ausbildend; mit ca. 20 Blättern, diese trüb (bläulich- bis grau-)grün, bisweilen rötlich überlaufen, aufrecht bis aufsteigend, nach oben gebogen, breit lanzettlich, die Unterseite in der oberen Hälfte oft leicht bis etwas gekielt, dieser dann mit ca. 2-10 Zähnen (diese im unteren Teil des Kiels oft nur rudimentär entwickelt, jedoch zur Blattspitze hin größer werdend), die Ränder alle 1cm-1,5cm mit bis zu 3mm großen, weißlichen bis hellbraunen, aus einer weißen Basis entspringenden Randzähnen besetzt, bis 30cm lang und bis 9cm breit; Rosetten dicht, bis 60cm im Durchmesser und dabei bis zu 50cm hoch;
Infloreszenz: mit bis zu 8 Zweigen, die unteren bisweilen erneut verzweigend, aufsteigend bis aufrecht, bis 1m hoch; Trauben kopfig bis breit konisch, nach oben hin abgerundet, dicht, bis 15cm lang und bis 10cm im Durchmesser;
Blüte: (trüb) rot, zur Spitze hin bisweilen gelb, schlank zylindrisch, leicht nach unten gebogen, manchmal oberhalb der Basis leicht eingeschnürt, bis 4cm lang; die leicht grünlich gespitzten Knospen stehen zunächst waagrecht bis schräg aufrecht und sinken kurz vor dem Erblühen herab; die Blütezeit am Standort reicht von August bis Januar;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte, vor allem in Blüte recht attraktive Unterart von Aloe mitriformis wurde viele Jahre lang als eigene Art geführt. Mit der Zeit setzte sich jedoch die Überzeugung durch, dass sie zu nahe mit Aloe mitriformis verwandt ist, um als eigene Art bestehen zu bleiben, zumal es (laut Van Wyk + Smith (1996)) Übergangsformen zwischen den beiden geben soll. Während einige Autoren die hier vorgestellten Pflanzen als Synonym von Aloe mitriformis (teils unter dem alten Namen "Aloe perfoliata", z. B. J. Manning (2007)) ansehen, folgen wir hier der in S. Carter et al. (2011) gewählten Einordnung von Zonneveld, der sie als östliche Unterart von Aloe mitriformis ansieht. Aloe mitriformis ssp. comptonii unterscheidet sich von der Typunterart (u. a.) durch größere Rosetten mit deutlich kürzeren Stämmen, längere und zugleich schlankere Blätter mit kleineren Randzähnen, größere und oft stärker verzweigte Blütenstände, sowie durch längere Blütentrauben mit kleineren, oft leicht nach unten gebogenen Blüten. Zudem hat der getrocknete Saft der Blätter eine intensiv orangene Farbe, während der getrocknete Blattsaft von Aloe mitriformis ssp. mitriformis gelb gefärbt ist. Dies deutet auf eine abweichende chemische Zusammensetzung des Blattsaftes hin. Ob dies jedoch ein eindeutiges Kriterium ist, anhand dessen man die beiden Unterarten unterscheiden kann, ist noch nicht hinreichend erforscht.
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 601 ff.; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 127; J. Manning (2007), S. 70 f.; Van Wyk + Smith (1996), S. 108 f.;