Aloe alfredii (W. Rauh 1990)

 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Madagaskar; Antananarivo; südl. von Antsirabe im Bereich des Mount Ibity auf Quarzfeldern in 1400m Höhe (Angaben jedoch zweifelhaft, siehe unter Bemerkungen);
Wuchsform: basal sprossend und so kleine Gruppen bildend, dabei einen aufrechten, bis ca. 25cm hohen und bis 1,5cm dicken Stamm ausbildend; mit zahlreichen Blättern, diese matt dunkelgrün, aufsteigend bis ausgebreitet, linealisch, spitz zulaufend, (insb. junge Blätter) nach oben / innen gebogen, rinnig, die Ränder dicht mit ca. 1mm großen, weißen Randzähnen besetzt, bis 30cm lang und bis 1,5cm breit; Rosetten locker und bis ca. 30cm im Durchmesser;
Infloreszenz: einfach, (schräg) aufrecht, bis 60cm hoch; die Traube (kurz) zylindrisch, recht dicht, bis 10cm lang und bis 6cm im Durchmesser;
Blüte: hellgelb, zur Spitze hin mit grünen Mittelstreifen, oft leicht nach unten gebogen, bis 2cm lang;
Bemerkungen: Aloe alfredii ist eine eher klein bleibende, recht interessante Aloe, die jedoch einige Fragen zu ihrer Herkunft aufwirft. So sollen die Pflanzen, gemäß der Erstbeschreibung von Prof. W. Rauh, südlich von Antsirabe im Bereich des Mount Ibity auf Quarzfeldern in 1400m Höhe wachsen. Jedoch berichten J.-B. + J.-P. Castillon (2010), dass sie Aloe alfredii nie gefunden haben, obwohl ihnen das Ibity-Massiv recht gut bekannt ist. Zudem erwähnen sie, dass Rauh die Pflanzen nicht selbst gesammelt habe, und vermuten daher, dass die angegebene Herkunft falsch sein könnte. Außerdem spekulieren sie darüber, dass es sich bei Aloe alfredii um eine Hybride handeln könnte. S. Carter et al. (2011) geben zunächst Rauhs Vermutung wieder, die Pflanzen könnten mit Aloe buchlohii verwandt sein (eine Art aus dem Süden Madagaskars). Jedoch erwähnen sie auch, dass es nach der Typaufsammlung keine weiteren Funde dieser Art mehr gab, obwohl das Ibity-Massiv in den letzten Jahren gut erforscht wurde. Daher stufen sie die angegebene Herkunft als fraglich ein. Zudem berichten sie, dass im Süden Madagaskars, ca. 12km westlich von Tolanaro, sehr ähnliche Pflanzen vorkommen. Dabei handelt es sich um Hybriden zwischen Aloe bakeri und Aloe werneri. Es könnte daher sein, dass Aloe alfredii in Wirklichkeit von dort stammt und dass es sich dabei um eine jener Hybriden zwischen Aloe bakeri und Aloe werneri handelt. Womöglich hat Rauh entweder eine falsche Herkunft genannt bekommen oder er hat die Herkunft, womöglich durch eine Verwechslung, "verschusselt".
Literatur: S. Carter et al. (2011), S. 556; J.-B. + J.-P. Castillon (2010), S. 95; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 109;