30.11.10 (Tag 16) - Von Hobas nach Springbok:

 

Mehrfach werden wir nachts wach. Erst ist es das Klappern von Hufen direkt neben unserem Zelt, dann lautes Scheppern aus Richtung der Mülltonnen. Leider ist es stockfinster und wir können nicht erkennen, wer da um unser Zelt schleicht. Am Morgen zeigen die Spuren im Sand, dass zahlreiche Antilopen über Nacht den Campingplatz aufgesucht haben (kein Wunder, denn dank Bewässerung ist der Campingplatz eine grüne Oase in der ansonsten staubtrockenen Wüste). Zudem haben offenbar Paviane die Mülltonnen auseinander genommen.

 

 

Mit unserem Aufbruch macht sich Abschiedsstimmung breit, denn heute beginnt der lange Weg zurück nach Hause. Drei Tage haben wir für die Fahrt nach Kapstadt eingeplant. Bestimmt wäre die Fahrt auch in zwei Tagen zu schaffen gewesen, aber so haben wir noch etwas Luft, um am Wegesrand vielleicht doch noch die ein oder andere Aloe zu entdecken, die uns bisher entgangen ist - Aloe claviflora wäre da (u. a.) zu nennen und auch Aloe karasbergensis wollte uns bisher nicht begegnen. Mit offenen Augen geht es daher gen Süden. Leider ist unser einziger Fund eine Aloe gariepensis am Steilufer eines trockenen Bachlaufs, die hier zusammen mit einem sehr mitgenommen aussehenden Crassula-Büschlein gedeiht.

 

 

Ein letzter Blick hinüber zum Fish River Canyon, bevor wir nach Osten abbiegen, um die B1 zu erreichen, die uns zurück nach Südafrika bringt.

 

 

Es dauert ein wenig, bis wir die Grenzformalitäten hinter uns gebracht haben, ehe es weiter gen Süden geht. Leider sehen wir entlang der Strecke keine (für uns) interessanten Pflanzen, und so "fressen" wir Kilometer um Kilometer. Erst kurz vor Springbok entdecken wir diese eigentümliche Mittagsblume in Blüte - und ein kurzes Stück weiter eine Kolonie Aloe khamiesensis, aber die kennen wir ja schon.

 

 

Schließlich erreichen wir Springbok. Dort mieten wir uns wieder auf dem gleichen Campingplatz ein, auf dem wir schon beim Hinweg übernachtet haben. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigt, dass wir noch ein wenig Zeit haben. Also machen wir uns noch einmal auf den Weg, um vielleicht doch noch ein paar interessante Pflanzen zu entdecken. Auf gut Glück fahren wir erst gen Norden und biegen dann nach Westen ab. Die Vegetation sieht vielversprechend aus, und so stoppen wir kurz hinter einem kleinen Dorf (dessen Namen wir uns leider nicht notiert haben).

 

 

Eine interessante Stapelia wächst hier. Schade, dass die Knospe noch geschlossen ist.

 

 

Darüber hinaus finden wir nichts, was wir nicht schon anderswo gesehen haben. Schließlich geht es wieder zurück zum Campingplatz. Hinter diesem stehen mehrere Aloe dichotoma (Aloidendron dichotomum), die im Licht der tief stehenden Sonne ein hübsches Motiv abgeben - ein schöner Abschluss des heutigen Tages, wie wir finden.