Escobaria missouriensis ssp. missouriensis (D. Hunt 1978)
Beschreibung:
Synonyme: | Escobaria missouriensis var. caespitosa, var. marstonii, ssp. navajoensis, evtl. var. robustior (unsicher, ist evtl. Coryphantha sulcata) und var. similis, sowie unter den Gattungsnamen Coryphantha, Mammillaria und Neobesseya (u.a. N. rosiflora und N. wissmannii); |
Heimat: | USA; Südwestl. Arkansas, nördl. und östl. Arizona, Colorado, zentr. und nordöstl. Idaho, Kansas, nordwestl. Louisiana, westl. Minnesota, südl. Montana, westl. New Mexico, westl. und zentr. Nebraska, südl. North Dakota, Oklahoma, South Dakota, Texas, südl. Utah, östl. und nördl. Wyoming; typischer Vertreter der Prärien des mittleren Westens, jedoch auch in Bergregionen bis in über 2000m Höhe vorkommend; |
Wuchsform: | einzeln oder häufig sprossend und so teils kleine, teils recht große, vielköpfige Gruppen bildend (diese bei "var. similis" bis 15cm hoch und bis 30cm im Durchmesser); Körper (dunkel-)grün, meist gedrückt-kugelig (seltener kugelig bis leicht zylindrisch), die Rippen vollständig in Warzen aufgelöst, diese bis 1,5cm lang; bis 5cm (selten bis 10cm) hoch und bis 10cm im Durchmesser; |
Bedornung: | Areolen rund(lich), anfangs dicht mit weißer Wolle bedeckt; mit 6-20 Randdornen, diese weißlich bis gelblich, seltener hell bräunlich, im Alter grau, bisweilen mit braunen Spitzen, nadelig, gerade oder leicht gebogen, flaumig und bis 2cm lang; Mitteldorn(en) oft fehlend, jedoch bei manchen Formen (u.a. bei "var. similis" und "N. rosiflora") 1 (bis 3 bei "var. marstonii" und "N. wissmannii"), diese den Randdornen ähnlich, jedoch etwas kräftiger, aufrecht oder abstehend und nur wenig länger; |
Blüte: | (hell)gelb oder bräunlich-gelb bis (hell) rosa, teils mit cremefarbenem, rosa oder bräunlichen Mittelstreifen, scheitelnah, weit öffnend, bis ca. 6cm lang und im Durchmesser; |
Frucht: | leuchtend rot, kugelig bis (verkehrt-)eiförmig, bis 2cm lang und im Durchmesser; |
Bemerkungen: | Die hier vorgestellte Art hat ein riesiges Verbreitungsgebiet. Sie kommt sowohl in relativ feuchten Prärien, als auch in rauhen Bergregionen (z.B. auf dem Kaibab-Plateau am Südrand des Grand Canyon) vor. Entsprechend variabel ist die Art. Zudem war die Gattungszuordnung dieser Pflanzen lange Zeit umstritten. Beides zusammen führte dazu, dass in der Vergangenheit eine große Zahl unterschiedlichster Namen kreiert wurde (vgl. KuaS 8/1993 für die taxonomische Geschichte der Art). Die große Mehrheit wird heute als Synonym zu der hier vorgestellten Unterart angesehen, jedoch wird mit ssp. asperispina eine zweite Unterart anerkannt. Diese unterscheidet sich lediglich durch das abgetrennte, südlichere Verbreitungsgebiet (Mexiko, südöstl. Coahuila und angrenzendes Nuevo Leon). Alle weiteren, in der Literatur zur Abgrenzung dieser Unterart verwendeten Merkmale (Warzen bis 1,8cm lang, nur 9-10 Randdornen und die grünlich-gelbe bis cremefarbene Blütenfarbe) sind so auch bei der Typunterart anzutreffen. Trotzdem erkennt selbst D. Hunt (2006) die Unterart an, und so behalten wir hier die Trennung bei. Bei E. F. Anderson (2005) findet sich zudem der Hinweis, dass die hier als Synonym behandelte "ssp. navajoensis" aus dem Navajo County in Arizona (eine Form mit sehr kleinen, nur bis 2mm langen Warzen) von einigen Autoren als gute Unterart anerkannt wird. Pflanzen beinahe aller Populationen der hier vorgestellten Unterart sind bei uns mit Regenschutz winterhart. |
Literatur: | E. F. Anderson (2005), S. 275 f.; E. Haustein (1998), S. 268 f.; H. Hecht (1991), S. 320 (ohne Abb.); D. Hunt (2006), S. 114 (Abb. 396.2 + 396.3); KuaS 8/1993, S. 170 ff.; KuaS 9/1993, S. 196 ff.; F. Kümmel + K. Klügling (2005), S. 49 ff.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 54; |