Echinocactus texensis (Hopffer 1842)

 
 
 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Echinocactus lindheimeri, Homalocephala texensis;
Heimat: Mexiko (Nordöstl. Chihuahua, Coahuila, nördl. Nuevo Leon, Tamaulipas) und USA (Südöstl. New Mexico, südwestl. Oklahoma, Texas); auf Ebenen in lehmig-tonigen, oft kalkhaltigen Substraten, offen oder im Schutz von Büschen in 0m-1000m Höhe;
Wuchsform: meist einzeln (sehr selten mit 2-3 Köpfen); Körper hell- oder dunkel- bis graugrün, flach- bis gedrückt-kugelig, der Scheitel ohne oder mit (wenig) weißer bis hell gelblicher Wolle bedeckt, mit 8-28 Rippen (selten mehr), diese gerade oder leicht gewellt, die Ränder meist wellig, scharfkantig, um die Areolen herum (leicht) verbreitert, teils mit Querfurchen oberhalb der Areolen, bis 20cm hoch und bis 35cm (und mehr) im Durchmesser;
Bedornung: Areolen tropfen- bis verkehrt-herzförmig, anfangs dicht mit weißer oder hell gelblicher bis grauer Wolle bedeckt (diese später mehr filzig und schmutzig-(gelblich-)grau), bis ca. 1cm lang und bis 1,5cm im Durchmesser; mit 5-7 Randdornen, diese von (hell) gelblich über rötlich bis bräunlich(-grau) (im Alter weißlich), leicht abgeflacht, quergebändert, kräftig, gerade oder leicht (meist zum Körper hin) gebogen, strahlend angeordnet, (insb. die oberen) abstehend und bis 5cm lang; sowie 1 Mitteldorn, dieser wie die Randdornen, jedoch breiter, deutlich abgeflacht, gerade oder leicht nach unten gebogen, teils abwärts zeigend, die Spitze gerade oder meist herabgebogen bis hakig, bis (über) 8cm lang und bis 9mm breit;
Blüte: weißlich bis (hell) rosa mit (mehr oder weniger intensiven) rosa Mittelstreifen und lachsfarbenem bis rotem Schlund, die Blütenblätter außen auffällig gefranst, breitglockig, die Röhre mit langer, weißer Wolle und kleinen, trockenen, zugespitzten Schuppen (die Spitzen schwarz) bedeckt, leicht duftend, scheitelnah, bis 6cm lang und im Durchmesser;
Frucht: leuchtend rot, kugel- bis eiförmig, locker mit abfallenden, filzartigen Schuppen und einigen weißlichen Haaren besetzt, bei Reife noch recht saftig und nicht oder unregelmäßig aufreißend, bis 5cm lang und bis 4cm im Durchmesser; Samen glänzend schwarz, rundlich bis bohnenförmig, mit netzartiger Oberflächenstruktur, bis 3mm lang und 2,5mm breit;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art besticht vor allem durch ihre attraktiven Blüten. Auffällig sind zudem die leuchtend roten Früchte, die im Gegensatz zu allen anderen Arten der Gattung Echinocactus bei ihrer Reife nicht eintrocknen. Aus diesem Grund wurde in der Vergangenheit darüber diskutiert, ob man diese Art nicht in einer eigenständigen Gattung führen sollte (Britton + Rose schufen dafür die Gattung Homalocephala). Inzwischen hat sich die Einordnung als Echinocactus jedoch durchgesetzt. Echinocactus texensis besiedelt ein großes Verbreitungsgebiet und ist vor allem in tiefer gelegenen Gebieten recht häufig. Trotzdem ist die Art in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebiets recht selten geworden, da Bauern die Pflanzen systematisch ausreißen, um Verletzungen ihres Weideviehs zu verhindern (im Englischen werden die Pflanzen auch "Horse Crippler" (= Pferde-Verkrüppler) genannt). In Kultur ist Echinocactus texensis unproblematisch, jedoch ist für eine kräftige Bedornung ein sonniger Stand notwendig. Die Pflanzen wachsen gut in rein mineralischen Substraten, aber ein geringer Humusanteil dürfte nicht schaden. In der Literatur wird zudem erwähnt, dass eine sommerliche Trockenruhe nicht unbedingt notwendig, jedoch erwünscht sei (KuaS 8/1988). Wir haben in unserer Sammlung mit einer leichten Reduktion der Wassergaben zwischen Mitte Juli und Mitte August gute Erfahrungen gemacht. Die Pflanzen blühen ab einem Durchmesser von ca. 10cm.
Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 190; D. Donati + C. Zanovello (2011), S. 58 ff.; E. Haustein (1998), S. 234 f.; H. Hecht (1991), S. 251; D. Hunt (2006), S. 80 (Abb. 337.5); KuaS 8/1988, Karteikarte 1988/21; KuaS 5/2008, S. 113 ff.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 33;