Echinocactus platyacanthus (Link + Otto 1827)
Beschreibung:
Synonyme: | Echinocactus grandis, Echinocactus helophorus, Echinocactus ingens, sowie var. grandis und var. palmeri, Echinocactus karwinskii, Echinocactus minax, Echinocactus palmeri, Echinocactus platyacanthus var. / f. grandis und f. visnaga, Echinocactus visnaga, sowie unter dem Gattungsnamen Melocactus; |
Heimat: | Mexiko; Südöstl. Coahuila, östl. Guanajuato, westl. Hidalgo, südl. Nuevo Leon, zentr. und östl. Puebla (evtl. bis ins angrenzende Oaxaca und Veracruz), zentr. Queretaro, nördl. und zentr. San Luis Potosi, südwestl. Tamaulipas und nordöstl. Zacatecas; auf steinigen Ebenen und Hängen oder direkt auf Fels in kalkhaltigen Substraten in 600m-2600m Höhe; |
Wuchsform: | einzeln; Körper (von gelblich- über matt, dunkel- und bläulich- bis grau-)grün (Jungpflanzen (insb. im nördl. Teil des Verbreitungsgebiets) oft mit rötlich(-violett)en Querbändern), anfangs kugelig, im Alter zylindrisch, der Scheitel dicht mit gelblicher Wolle bedeckt (und im Alter oft länglich), mit bis ca. 60 (selten bis ca. 100) Rippen, diese gerade, schmal und scharfkantig (bei Jungpflanzen stumpf und warzenartig gehöckert), bis (über) 3m hoch und bis 1,2m (und mehr) im Durchmesser; |
Bedornung: | Areolen bei Jungpflanzen rund(lich), später elliptisch bis länglich, im Alter zunehmend enger stehend bis "zusammenfließend", bis 2cm im Durchmesser; mit 4-12 Randdornen, diese gelb oder (hell- bis rötlich-)braun, im Alter grau bis schwarz(-grau) werdend, pfriemlich, etwas abgeflacht, kantig, leicht quergeringelt, gerade und bis 8cm lang; sowie mit 1-4 Mitteldornen, diese wie die Randdornen, jedoch kräftiger, gerade oder leicht gebogen, (insb. bei adulten Pflanzen) dolchartig abstehend, bis 10cm lang und nahe der Basis bis 5mm im Durchmesser; |
Blüte: | (hell)gelb, die Röhre mit schlanken, zugespitzten, trockenen Schuppen und reichlich weißer Wolle, (mehr oder weniger) scheitelnah, bis 6cm lang und bis 8cm im Durchmesser; die Blütezeit am heimatlichen Standort beginnt im April und reicht bis in den Juni; |
Frucht: | weißlich bis (hell) gelblich, von eiförmig über zylindrisch bis länglich-keulenförmig, (insb. im oberen Teil) mit zahlreichen, trockenen Schuppen, reichlich Wolle und Haaren, anfangs saftig, jedoch bei Reife trocken, bis 10cm lang und bis 2,5cm im Durchmesser; Samen glänzend (rötlich braun-)schwarz, nierenförmig, bis 2,5mm lang; |
Bemerkungen: | Die hier vorgestellte Art ist der wohl größte und schwerste Kugelkaktus. Bei sehr großen Exemplaren wirft der Körper im unteren Bereich häufig Falten, da er durch das eigene Gewicht zusammengedrückt wird. Zwar ist die Art weit verbreitet und in ihrem Verbreitungsgebiet häufig, jedoch wird aus dem Körper großer Exemplare Marmelade ("mermelada de acitron") und Süßigkeiten ("dulces de visnaga") hergestellt, weshalb größere Pflanzen zunehmend seltener anzutreffen sind. In Kultur ist Echinocactus platyacanthus problemlos (die Kultur erfolgt wie die von Echinocactus grusonii), jedoch wächst er sehr langsam. |
Literatur: | E. F. Anderson (2005), S. 189; D. Donati + C. Zanovello (2011), S. 34 ff.; E. Haustein (1998), S. 234 f.; H. Hecht (1991), S. 250 f.; D. Hunt (2006), S. 80 (Abb. 336.5+337.1); KuaS 5/1998, Karteikarte 1998/09; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 32; |