19.11.10 (Tag 5) - Über Lamberts Bay nach Clanwilliam, Teil 1:

 

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Am nächsten Morgen hält der Blick aus dem Fenster unseres Cottages eine Überraschung für uns bereit: Ein bedeckter Himmel. Dabei sind wir hier doch im Winterregengebiet Südafrikas und es ist Frühsommer! Aber mei. Man muss wohl auch hier das Wetter so nehmen, wie es kommt.

 

 

Nach einem leckeren Frühstück packen wir unsere sieben Sachen wieder ins Auto und machen uns erneut auf den Weg. Zunächst folgen wir dem Küstenverlauf nach Norden. Irgendwo hier muss es doch Aloe mitriformis geben. Dies ist nun schon der zweite Tag an dem wir uns in ihrem Verbreitungsgebiet befinden und trotzdem haben wir bisher nicht auch nur eine Blattspitze von ihr zu Gesicht bekommen. Dies wollen wir unbedingt ändern, doch statt auf Aloen treffen wir hinter einer Kurve erst einmal auf ein paar Strauße, die mitten auf der Straße herumstehen. Bis wir den Foto in der Hand halten, haben sie jedoch bereits ein paar Schritte Sicherheitsabstand zwischen sich und uns gebracht. Interessant ist, dass die Gruppe, nebst mehreren Weibchen, gleich zwei Männchen umfasst. Wir hätten eigentlich erwartet, dass sich einer der beiden Männer durchsetzt und den anderen vertreibt, aber dem ist anscheinend nicht so - oder dies ist nur zur Paarungszeit der Fall.

 

 

Nach ein paar Minuten fahren wir weiter. Hier, im nördlichen Bereich des Parks, finden sich immer wieder felsige Hügel, die meist als Aussichtspunkte ausgeschildert sind. Mit jedem dieser Hügel schlagen unsere Herzen schneller. Vielleicht versteckt sich ja hier irgendwo Aloe mitriformis? Doch leider: Fehlanzeige. Nur ein paar Mittagsblumen wachsen hier, ansonsten nichts spannendes. Aber wenigstens haben wir von dort einen tollen Blick über die Bucht. Ob den auch die Grille genießt, die hier zwischen den Pflänzchen umherkrabbelt? Noch ahnen wir nur, welch Höllenlärm diese ca. 10cm großen Gesellen produzieren können ...

 

 

Schließlich lassen wir den Nationalpark hinter uns und fahren nördlich und westlich um die Bucht herum. Wir wollen versuchen, bei Saldanha den Punkt zu erreichen, an der sich die Bucht und das offene Meer treffen, denn wir hegen die Hoffnung, dort, neben einem tollen Blick, auch Aloe mitriformis ssp. distans zu finden. Allerdings ist bereits die Fahrt dorthin ein wenig entmutigend, denn sie führt an zahlreichen Industrie- und Hafenanlagen vorbei. Teilweise ist die ganze Gegend von feinem, rostrotem Staub bedeckt. Am südlichen Ortsende von Saldanha müssen wir schließlich vor einem Militärposten umdrehen. Wir sehen zwar noch ein Schild, das einen Berg hinauf zu einem Naturpark weist, doch wir beschließen, es nicht zu versuchen und stattdessen lieber ein paar Kilometer Strecke hinter uns zu bringen, denn der Weg bis Clanwilliam ist noch weit. Viel gibt es zunächst nicht zu entdecken. Nur ein paar Mittagsblümchen am Straßenrand verleiten uns zu einem kurzen Halt.

 

 

Ein paar Kilometer weiter halten wir dann erneut an, diesmal um ein wenig das Buschwerk östlich der Straße zu erkunden. Neugierig folgen wir einer Fahrspur. Vielleicht verstecken sich ja hier irgendwo Aloen. Doch leider erneut Fehlanzeige. Die "Erde" ist hier viel zu sandig. Dafür sehen wir ein paar andere interessante Gewächse, jedoch ohne sie näher identifizieren zu können. Stellenweise ragen dicke Knollen aus dem Boden heraus und erinnern uns an die fälschlich als Amaryllis bezeichneten Pflanzen auf der heimischen Fensterbank (welche in Wirklichkeit zur Gattung Hippeastrum gehören) - und natürlich wimmelt es auch hier wieder von Landschildkröten.

 

 

Ein kleines Mesembryanthemum crystallinum blüht am Wegesrand und auch eine Lampeirousia anceps zeigt uns ihre hübschen Blütchen.

 

 

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