15.11.10 (Tag 1) - Ans Kap der Guten Hoffnung, Teil 1:

 

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Müde und erschöpft schleppen wir uns um 6 Uhr morgens in Kapstadt aus dem Flugzeug. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt sind, heißt es erst einmal warten, denn der Mietwagen kommt leider erst um 8 Uhr. Also setzen wir uns neben den Elefanten und drehen Däumchen. Wenigstens gibt es schon mal ein paar junge Aloe barberae zu bewundern, auch wenn sie nur angepflanzt sind - ein kleiner Vorgeschmack auf das, was wir uns für diese Reise vorgenommen haben.

 

 

Nach der (sehr ausführlichen) Übergabe des Mietwagens geht es dann endlich los. Das erste Mal ein Auto mit dem Lenkrad rechts, mit dem Hebel für den Blinker auf der falschen Seite (zefix, ich wollte doch blinken und nicht die Scheibe wischen!?), das erste Mal Linksverkehr, das erste Mal einen Offroader (gefühlt ein kleiner LKW) - und dann gleich quer durch die Stadt. Keine Ahnung, wie wir das überlebt haben, aber irgendwie hat es geklappt und so erreichen wir am frühen Nachmittag Simon's Town, wo wir später auch unser Nachtlager aufschlagen wollen. Doch das Schöne zuerst, denn hier gibt es eine von nur zwei Festlandkolonien von Brillenpinguinen. Endlich raus aus dem Auto, endlich die salzige Meerluft atmen, den Blick auf die False Bay genießen ...

 

 

Ein paar Meter müssen wir noch laufen, dann den Eintritt berappen (die Kolonie ist Teil des Nationalparks) und dann sind wir da ...

 

 

Wir können uns kaum sattsehen, so niedlich sind die Tiere. Aber wir haben ja noch ein bisschen was vor, denn unser Ziel ist schließlich das Kap der Guten Hoffnung und irgendwie ist die Kaphalbinsel viel größer als es auf den Straßenkarten den Anschein hatte. Also wieder rein ins Auto und ab nach Süden. Ein paar Mittagsblumen zieren den Straßenrand und ein großer Pavian kreuzt die Straße (leider war er schneller als wir mit dem Foto), und dann unsere ersten Aloen: Ein großer Busch Aloe arborescens direkt neben der Straße! Und gleich daneben ein eingezäuntes Gelände mit noch mehr Aloe arborescens-Büschen ... Uns kommen Zweifel: Sind die angepflanzt oder wachsen die hier natürlich? Wir wissen es nicht ...

 

 

Schließlich biegen wir ab, hinein in den südlichsten Teil der Kaphalbinsel. Das ganze Gebiet ist Nationalpark - und ein Pflanzenparadies! Die Pflanzenvielfalt auf dem Kap ist einfach unglaublich. Über 2250 Pflanzenarten wachsen hier auf den ca. 470 km² (zum Vergleich: in ganz Deutschland gibt es ca. 4100 Arten, aber Deutschland ist auch 870 mal so groß!). Einer der Gründe dafür ist sicher auch die ungeheuer abwechslungsreiche Landschaft, die eine Unmenge verschiedener Lebensräume schafft. Auf kleinstem Raum wechseln hier hohe, felsige Berge mit sandigen Ebenen oder feuchte Hänge mit trockenen. Hier ein paar Eindrücke:

 

 

Syncarpha vestita (Cape Everlasting, Kapschnee), ein typischer Vertreter sandiger Ebenen:

 

 

Häufig treffen wir zudem auf diese großen, hübsch blühenden Büsche (Leucospermum sp., ein Vertreter aus der Familie der Proteen):

 

 

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