Espostoa lanata (Britton + Rose 1920)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Espostoa dautwitzii, Espostoa gigantea, Espostoa humboldtiana, Espostoa lanata var. floridaensis, ssp. lanata, evtl. var. mocupensis (nach E. F. Anderson (2005) ist die exakte Zuordnung dieses Namens unsicher), var. procera, var. rubrispina und var. sericata, Espostoa laticornua, var. atroviolacea und var. rubens, evtl. Espostoa mocupensis (nach E. F. Anderson (2005) ist die exakte Zuordnung dieses Namens unsicher), Espostoa procera, Espostoa sericata, sowie unter den Gattungsnamen Cactus, Cereus, Cleistocactus, Oreocereus und Pilocereus;
Heimat: Evtl. Ecuador (Loja; siehe unter Bemerkungen) und Peru (Amazonas, Cajamarca, Lambayeque und Piura); in ca. 650m-2100m Höhe;
Wuchsform: baumförmig, oberhalb der Basis reich verzweigend und so einen Stamm mit bis zu 20cm im Durchmesser ausbildend, bis 7m hoch; Triebe grün, ausgebreitet oder aufsteigend bis aufrecht, mit wolligem Scheitel und 18-25 Rippen, diese gerade, gerundet, durch Querfurchen in Segmente unterteilt und bis 8mm hoch, bis 15cm im Durchmesser;
Bedornung: Areolen elliptisch, (insb. anfangs) mit langen, weißen, den Trieb umhüllenden Wollhaaren, bis 6mm lang; mit 30-40 Randdornen, diese von weiß über gelblich (teils mit rötlichen Spitzen) und rötlich bis bräunlich, im Alter vergrauend, nadelförmig, fein, anliegend, strahlend angeordnet, meist unter der weißlichen Wolle versteckt und bis 8mm lang; ohne (bei Jungpflanzen und bei "var. sericata") oder mit 1-2 Mitteldorn(en), diese(r) nicht immer an jeder Areole erscheinend, ansonsten wie die Randdornen, jedoch nadelförmig bis pfriemlich, (etwas) kräftiger, abstehend (dabei oft nach unten oder oben gerichtet) und bis 5cm lang;
Blüte: weißlich bis (insb. die äußeren Blütenblätter) (hell) purpurn, trichterförmig, die Röhre beschuppt und behaart, nächtlich, aus einem einseitigen, meist 4-5 Rippen umfassenden, dicht wolligen (mit bis zu 6cm langen Wollhaaren), weißlichen oder hellbraunen bis (weißlich-)grauen und bis über 1m langen Cephalium erscheinend, bis 8cm lang und bis 5cm im Durchmesser;
Frucht: (mehr oder weniger) rötlich-pink, breit-kugelig bis eiförmig, bis 2,5cm lang und im Durchmesser; Samen schwarz, matt bis etwas glänzend, die Oberfläche gehöckert, bis 1,5mm lang, 0,8mm breit und 0,4mm dick;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art stellt eine der wichtigsten Arten der Gattung Espostoa dar. Sie ist weit verbreitet und daher ziemlich variabel, was in der Vergangenheit zur Beschreibung zahlreicher Namen geführt hat, die heute als Synonyme zu Espostoa lanata gestellt werden. Selbst einige, bis heute als eigenständig geführte Espostoa-Arten gehören vermutlich hierher. So stellt D. Hunt (2006) die hier (nach E. F. Anderson (2005)) als eigenständig behandelten Arten Espostoa huanucoensis, Espostoa lanianuligera und Espostoa ruficeps als Unterarten zu Espostoa lanata. Zudem führt er den hier ebenfalls als eigenständige Art behandelten Espostoa ritteri als Synonym der hier vorgestellten Art (bei ihm "E. lanata ssp. lanata"). F. Ritter (1981) weist außerdem darauf hin, dass man bei genauer Betrachtung der unterschiedlichen Formen eine Entwicklungslinie von Espostoa melanostele (den er unter dem Namen "E. haagei" führt) im Süden hin zu Espostoa lanata im Norden erkennen kann, und postuliert daher eine nahe Verwandtschaft der beiden Arten. Zudem zweifelt er daran, dass die von Britton + Rose der hier vorgestellten Art zugeschriebenen Pflanzen aus dem Catamayo-Tal im Süden Ecuadors tatsächlich zu Espostoa lanata gehören. Darüber hinaus berichtet er, dass Cephalium-tragende Triebe von Espostoa lanata von der Bevölkerung häufig abgeschlagen werden, um die Wolle der Cephalien ("für Polsterzwecke") zu ernten (F. Ritter (1981), Band 4, S. 1438). Die Bilder 1-4 zeigen eine mit "Espostoa laticornua" bezeichnete Pflanze in der Halle A des BGM, die Bilder 5 und 6 eine mit "Espostoa lanata" bezeichnete Pflanze in der SSZ.
Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 281; E. Haustein (1998), S. 138 f.; H. Hecht (1991), S. 267 f.; D. Herbel (1983), S. 164 f.; D. Hunt (2006), S. 116 (Abb. 189.4 + 190.1-2); F. Ritter (1981), Band 4, S. 1437 ff.;