Weberbauerocereus cuzcoensis (K. Knize 1969)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Haageocereus cuzcoensis und var. tenuiarboreus, Trichocereus crassiarboreus, Trichocereus tenuiarboreus, Weberbauerocereus crassiarboreus, Weberbauerocereus cuzcoensis var. tenuiarboreus;
Heimat: Südl.-zentr. Peru; Apurimac und Ayacucho; in den Tälern des Rio Pampas und des Rio Pachachaca in 1500m-2100m Höhe;
Wuchsform: basal oder / und darüber reich verzweigend, strauch- bis (breit) baumförmig, bis 4m hoch; Triebe gräulich-grün, (steil) aufsteigend bis aufrecht, mit 10-14 Rippen, diese gerade, die Ränder (leicht) wellig, sehr stumpf, leicht bis (insb. an alten, blühfähigen Trieben) deutlich gehöckert (wobei die Höcker leicht kantig sind und die Areolen im oberen Bereich der Höcker sitzen), quergefurcht und bis 1,1cm hoch, die Triebe bis 7cm im Durchmesser;
Bedornung: Areolen rund bis oval, dicht mit anfangs weißer, jedoch schnell vergrauender, kurzer, filziger Wolle bedeckt, ca. 7mm-14mm voneinander entfernt, bis 8mm lang und bis 7mm breit; oft nicht alle Dornen eindeutig als Rand- oder Mitteldorn identifizierbar; mit 8-14 Randdornen, diese (bräunlich-)gelb, im Alter vergrauend, die oberen pfriemlich und etwas kräftiger, die unteren nadelförmig und fein, gerade, etwas abstehend, unterschiedlich lang (die unteren am längsten), bis 1,2cm lang; sowie (inkl. einiger Dornen, die etwas weiter innen stehen) mit 1-8 Mitteldornen, diese pfriemlich, gerade oder leicht gebogen, kräftiger, abstehend oder etwas nach oben oder unten zeigend und bis 4cm lang; blühfähige Triebe mit weniger, dünneren und mehr abstehenden Dornen;
Blüte:

außen rosa und zur Mitte hin weiß(lich) (*), leicht zygomorph (bis glockenförmig ?), die Röhre hellgrün, unterseits gerade und oberseits nach oben abgewinkelt, mit grünen, schlanken, spitzen, bis 1,5cm langen und in bis zu 3mm lange, bräunliche Grannen auslaufenden Schuppen bedeckt, sowie locker bis (nach unten hin) dicht mit weißlichen bis bräunlichen Wollhaaren besetzt, leicht (unangenehm) duftend, scheitelnah oder knapp darunter erscheinend, nächtlich (die Blüte schließt sich sobald es hell wird), bis 12cm lang und bis 8cm im Durchmesser;

(*) Wir orientieren uns hier an der Beschreibung von F. Ritter (1981). D. Hunt (2006) beschreibt die Blütenfarbe hingegen als "lila oder gelb" (und fügt anschließend F. Ritters Angaben in Klammern hinzu). Wahrscheinlich hat er dies aus der Erstbeschreibung von K. Knize übernommen. Wir halten diese Angabe jedoch für falsch und für einen Hinweis darauf, dass Knize beim Erstellen seiner Beschreibung die Blüte der Art nicht kannte. Zudem zeigen die Abbildungen 198.4 und 198.5 in D. Hunt (2006) rein weiße Blüten. Allerdings handelt es sich dabei um farbige, womöglich nachkolorierte Versionen der Orginalphotos von F. Ritter (1981), weshalb wir dazu neigen, die Farben jener Abbildungen mit Vorsicht zu genießen.

Frucht: (dunkel-)grün, bei Reife nahe des bis ca. 1cm breiten Fruchtnapfes aufplatzend, Fruchtfleisch weiß und saftig, bis 4cm lang und bis 3cm im Durchmesser; Samen glänzend schwarz, Teile der Oberfläche mit feinen, sehr flachen Höckerchen besetzt, nach F. Ritter (1981) ca. 1,6mm lang, 0,9mm breit und 0,3mm dick (nach D. Hunt (2006) bis 3mm im Durchmesser);
Bemerkungen: Auch über die hier vorgestellte Art ist nur wenig bekannt. Erneut ist es F. Ritter (1981), der die umfangreichsten Informationen liefert. Die wichtigsten Teile davon übernimmt E. F. Anderson (2005) für seine Beschreibung. D. Hunt (2006) konzentriert sich hingegen auf die Angaben der Erstbeschreibung von K. Knize. Zwar ergänzt er diese durch die Angaben F. Ritters (1981), jedoch setzt er diese in Klammern. Zudem zeigt er farbige Versionen der in F. Ritter (1981) veröffentlichten Schwarz-Weiß-Aufnahmen (Abb. 1225 und Abb. 1233; bei D. Hunt (2006) Abb. 198.4+5). In einem Kommentar weist er auf die Unterschiede in den Beschreibungen von K. Knize und F. Ritter (1981), sowie auf die Ähnlichkeit von Ritters Abbildungen mit Rauhocereus riosaniensis hin. Zudem hält er die Identifizierung von Kulturpflanzen als Weberbauerocereus cuzcoensis für zweifelhaft (und verweist hierzu auf einen eigenen Artikel im CSI aus dem Jahr 2005, der uns leider nicht vorliegt). Allerdings gibt es gerade bei der Blüte der beiden Arten recht deutliche Unterschiede (so ist die Blütenröhre von Rauhocereus riosaniensis kaum behaart (siehe D. Hunt (2006), S. 245 und Abb. 196.1 - was auch Ritter bekannt war, siehe F. Ritter (1981), S. 1343 f.), während die in Abb. 1225 und Abb. 1233 gezeigten Blüten vor allem zur Basis hin dicht behaart sind). Außerdem liegt das Vorkommen von Rauhocereus riosaniensis im nördlichen Peru, während Weberbauerocereus cuzcoensis im südlich-zentralen Peru vorkommt. Beides macht es sehr unwahrscheinlich, dass F. Ritter (1981) die beiden Arten verwechselt oder deren Merkmale miteinander vermischt hat (oder gar einer Hybride der beiden Arten "aufgesessen" ist), weshalb wir uns entschlossen haben, Ritters Daten zu vertrauen, und diese in die hier gegebene Beschreibung eingearbeitet haben.
Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 639; D. Hunt (2006), S. 278 f. (Abb. 198.3-5); F. Ritter (1981), Band 4, S. 1357 ff.;