Echinocactus horizonthalonius (Lemaire 1839)

 
 
 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Echinocactus equitans, Echinocactus horizontalonius, Echinocactus horizonthalonius var. centrispinus, ssp. / var. horizonthalonius, ssp. jarmilae, var. moelleri, ssp. / var. nicholii und var. subikii, Echinocactus laticostatus, sowie unter dem Gattungsnamen Meyerocactus;
Heimat: Mexiko (Östl. Chihuahua, Coahuila, nordöstl. Durango, nordöstl. Guanajuato, westl. Nuevo Leon, nördl. Queretaro, San Luis Potosi, nördl. Sonora, südwestl. Tamaulipas und nordöstl. Zacatecas) und USA (Südl. Arizona, südl. New Mexico und westl. Texas); auf Ebenen, wenig geneigten Hängen und Hügeln in kalkhaltigen Substraten in 600m-1600m Höhe;
Wuchsform: meist einzeln (selten (insb. "ssp. nicholii") sprossend und dann kleine Gruppen bildend); Körper blau-grün bis blau-grau, anfangs flachkugelig, später kugelig bis verlängert, Scheitel dicht mit weißlicher bis (hell) gelblicher oder grauer Wolle bedeckt und von Dornen überragt, mit 7-13 Rippen, diese breit, (recht) flach (bis 1,5cm hoch), gerade oder leicht spiralig den Körper herablaufend, abgerundet und durch Kerben in höckerartige Segmente unterteilt, bis ca. 50cm hoch und bis ca. 25cm im Durchmesser;
Bedornung: Areolen rund(lich), anfangs wollig (später verkahlend) und ca. 1cm im Durchmesser; mit 5-9 Randdornen, diese von gelblich über (hell- bis rötlich-) braun und schwarz bis grau (teils mit dunkler Spitze, im Alter meist vergrauend), gerade oder leicht gebogen, kräftig, leicht quergeringelt, bis 4cm lang und bis 1,5mm im Durchmesser; sowie mit 1-5 Mitteldornen, diese wie die Randdornen, jedoch kräftiger (nahe der Basis bis 3mm im Durchmesser), deutlich quergeringelt, etwas abgeflacht und bis ca. 7cm lang;
Blüte: meist rosa bis pink mit dunklerem bis rötlichem Schlund (selten weiß), trichterförmig, die Röhre mit weißer Wolle und länglichen Schuppen bedeckt, scheitelnah, leicht duftend, bis ca. 6cm lang und bis 8cm im Durchmesser;
Frucht: (rötlich-)pink, zylindrisch oder spindel- bis keulenförmig, mit weißer Wolle und länglichen Schuppen bedeckt, anfangs saftig, bei Reife vertrocknend, bis 3cm lang und bis 1,2cm im Durchmesser; Samen dunkelbraun bis schwarz, verkehrt-eiförmig, bis 4mm lang;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art fällt vor allem durch ihre attraktive Körperfarbe und ihre großen, intensiv gefärbten Blüten auf. Sie ist im nördlichen Mexiko und der südwestlichen USA weit verbreitet und entsprechend variabel. So werden bis heute immer wieder einzelne Populationen mit eigenen Namen bedacht, was jedoch (angesichts der großen Variabilität der Pflanzen - siehe die Bilder 5-8, welche 3 Pflanzen zeigen, die nur wenige Meter auseinander wachsen) wenig Sinn macht. Trotzdem führt auch E. F. Anderson (2005) mit "var. nicholii" eine Population unter einem eigenen Namen. Diese soll sich durch den höheren Wuchs (bis 50cm hoch), die Neigung, bisweilen Gruppen zu bilden, und das weiter westlich gelegene Vorkommen (im südlichen Arizona und nordwestlichen Sonora) unterscheiden. Allerdings berichten D. Donati + C. Zanovello (2011), dass sich auch in Coahuila (insb. südlich von Cuatrocienegas) Pflanzen finden, die bis 50cm und mehr hoch werden, und allein die Neigung, ab und zu Gruppen zu bilden, reicht (trotz des abweichenden Verbreitungsgebiets) kaum, um das Aufstellen einer eigenen Varietät (oder gar Unterart) zu rechtfertigen. Wir führen jene Pflanzen daher als Teil dieser ausgesprochen variablen Art und behandeln die Namen entsprechend als Synonym. In Kultur ist Echinocactus horizonthalonius sehr beliebt, obwohl (oder vielleicht weil?) er nicht ganz einfach zu pflegen ist. Die Pflanzen benötigen einen vollsonnigen und heißen Platz und ein rein mineralisches Substrat, das Lehm und Kalk enthalten sollte. Zudem sollte man mit Wasser und Dünger eher zurückhaltend umgehen. Außerdem wachsen die Pflanzen sehr langsam. Für die Zimmerkultur ist Echinocactus horizonthalonius nicht geeignet.
Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 188 f.; D. Donati + C. Zanovello (2011), S. 66 ff.; E. Haustein (1998), S. 234 f.; H. Hecht (1991), S. 250; D. Hunt (2006), S. 79 (Abb. 336.2-3); KuaS 10/1986, Karteikarte 1986/27; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 32;