Yucca valida (Brandegee 1889)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: keine;
Heimat: Mexiko; südl. Baja California und Baja California Sur; von etwas südlich von El Rosario bis hinunter zur Südspitze der Halbinsel, insb. auf den westlichen Küstenebenen (dort Landschaftsprägend), aber auch auf trockenen Ebenen und schwach geneigten Hängen im Landesinneren bis in 900m Höhe;
Wuchsform: sehr variabel: oft einfach, manchmal später verzweigend und dann baumförmig, oder aber basal (oder knapp darüber) sprossend und dann strauchförmig, dabei einen bis ca. 70cm dicken Stamm ausbildend, bis 12m hoch; Blätter gelblich-grün, verkehrt-lanzettlich, schräg aufrecht bis (ältere Blätter) ausgebreitet, gerade oder leicht nach oben gebogen, rinnig, dünn, glatt, steif, der Rand mit meist recht dicken, gebogenen Fasern, in einen grauen, trockenen, kräftigen Enddorn auslaufend, bis 35cm lang und bis 3cm breit; Rosetten recht dicht (die oft zahlreichen Blätter verteilen sich meist auf den oberen ca. 50cm-150cm des Zweigs, nur selten sitzen sie lediglich an den Enden des Zweigs), bis ca. 70cm im Durchmesser;
Infloreszenz: (schräg) aufrecht, der blütentragende Teil kegelförmig bis ellipsoid, reich verzweigt (mit ca. 20-40 Zweigen), bis ca. 60cm hoch;
Blüte: weißlich bis cremefarben, glockenförmig, (leicht) nach Dill duftend, die Blütenblätter bis 3cm lang; die Blütezeit am heimatlichen Standort reicht von März bis August;
Frucht: länglich (einer kleinen Paprika ähnlich), fleischig, bis 4,5cm lang; Samen bis ca. 7mm lang und breit;
Bemerkungen:

Eine besonders in den pazifiknahen Ebenen der Vizcaino-Wüste äußerst charakteristische Art. Dort wächst sie fast immer einfach (wohl durch die geringen Niederschlagsmengen bedingt - den Großteil ihres Wasserhaushalts decken die Pflanzen dort über die nächtliche Bildung von Nebel bzw. Tau). Die imposanteren Exemplare gibt es jedoch weiter nördlich zu sehen (siehe insb. die Bilder 10-12 aus der Sierra San Borja). Solch große Bäume erinnern stark an die in Zentral-Mexiko weit verbreitete Yucca filifera, mit der Yucca valida verwandt ist. In den Verwandtschaftskreis gehört zudem die ebenfalls in Zentral-Mexiko beheimatete Yucca decipiens. Lange wurden übrigens auch Pflanzen, die nahe der Südspitze der Baja California vorkommen, zu Yucca valida gerechnet - bis sie 1998 als Yucca capensis beschrieben wurden. Nach T. Boeuf et al. (2009) soll es dort, wo beide Arten gemeinsam vorkommen, Zwischenformen (Hybriden?) geben (T. Boeuf et al. (2009), S. 35).

Für Yucca valida sind zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten bekannt: So wurden früher (u. a.) die Blattfasern zur Herstellung von Sandalen verwendet, der Wurzelstock diente als Seifenersatz und um Kuhhäute geschmeidig zu machen, die Blütenknospen wurden roh oder gekocht und die Früchte gekocht oder gegrillt verzehrt. Zudem soll ein Tee aus den Blütenknospen gegen Diabetes und Rheuma helfen. Auch werden die Pflanzen bis heute als "lebende Zäune" eingesetzt (indem man sie so dicht pflanzt, dass ihre Stämme die Funktion eines Zauns übernehmen). Nach T. Boeuf et. al. (2009) soll Yucca valida Temperaturen bis ca. -12°C überstehen können.

Literatur: T. Boeuf et al. (2009), S. 114 f.; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 103; N. Roberts (1989), S. 88 f.;