Carnegiea gigantea (Britton + Rose 1908)

 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Cereus giganteus, Pilocereus engelmannii, Pilocereus giganteus;
Heimat: Mexiko (nördl. und westl. Sonora) und USA (südl. und zentrales Arizona, südöstl. Kalifornien); in bis zu 1400m Höhe;
Wuchsform: anfangs säulig, ab einem Alter von ca. 50-70 Jahren (bei einer Höhe von 4m-6m) kandelaberförmig verzweigend und dann baumförmig wachsend, bis 16m hoch; Triebe grün, zylindrisch, mit 12-30 Rippen, diese gerade und recht deutlich ausgeprägt, die Triebe bis 75cm im Durchmesser;
Bedornung: in der Jugend dünn und bis 7cm lang, die Mitteldornen später etwas dicker, hell- bis dunkelgrau, im Alter wechselt die Bedornung schließlich zu kleinen, kurzen (bis 3,5cm langen) und dünnen Dornen, diese dann gelblich;
Blüte: weiß, glockig-trichterig, die Mehrheit knapp unterhalb der Triebspitzen erscheinend (jedoch zusätzlich oft einzelne Blüten auch etwas tiefer), bis 12,5cm lang und bis 6cm im Durchmesser; erste Blüten erscheinen nach ca. 30-35 Jahren (ab einer Höhe von ca. 2m), die Blüten öffnen sich abends und bleiben bis zum folgenden Nachmittag geöffnet, die Bestäuber sind insb. Fledermäuse, aber auch Vögel und Insekten, die Blütezeit am heimatlichen Standort beginnt im April und reicht bis in den Juni;
Frucht: rot, (verkehrt-)eiförmig, beschuppt, bei Reife aufreißend, mit rötlichem Fruchtfleisch, bis 7,5cm lang und bis 4,5cm im Durchmesser; Samen glänzend schwarz(-braun), breit-oval bis verkehrt-eiförmig, ca. 2mm lang und 1,5mm breit;
Bemerkungen: Der Saguaro-Kaktus ist das Wahrzeichen Arizonas. Zudem ist er ein wichtiger Bestandteil der Wüsten-Vegetation, da er der einzige "Baum" in einer ansonsten durch Büsche und niedrigeren Bewuchs geprägten Landschaft ist. Somit stellt er für viele Vögel die einzige Möglichkeit für den Nestbau dar (z. B. für Spechte, die ihre Höhlen in die Triebe hacken, oder für Falken, die ihre Nester in den Achseln der Verzweigungen bauen). In der Vergangenheit war er für die indigene Bevölkerung zudem wichtig für die Ernährung (besonders die Früchte, die frisch gegessen oder zu Marmelade, Sirup, Saft, Wein und Essig verarbeitet wurden, und auch die Samen, die zu Mehl zerrieben wurden), sowie als Quelle für Baumaterial.
Literatur: E. F. Anderson (2005), S. 98 f.; E. Haustein (1998), S. 82 f.; H. Hecht (1991), S. 235; D. Hunt (2006), S. 36 f. (Abb. 34.1-4 + 35.1); KuaS 2/1992, Karteikarte 1992/5; KuaS 8/2000, S. 204 f.; KuaS 1/2017, S. 7 f. und S. 24 f.;