Yucca schidigera (Roezl ex Ortgies 1871)

 
 
 
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Beschreibung:

 

Synonyme: Yucca californica, Yucca mohavensis;
Heimat: Nordwestl. Mexiko (nördl. Baja California; von der Grenze südl. bis in die Umgebung von Catavina) und südwestl. USA (westl. Arizona, südl. California und südl. Nevada); auf sandigen, kiesigen und steinigen, meist sehr trockenen Ebenen und Hängen in 300m-1500m Höhe;
Wuchsform: einzeln oder basal sprossend und so dichte, klumpenförmige Büsche aus ca. 4-7 (selten bis 23) (schräg) aufrechten Trieben bildend, bis 5m hoch (meist jedoch deutlich kleiner bleibend); Blätter (hell- bis gelblich-)olivgrün, länglich-lanzettlich (dann nahe der Mitte am breitesten) bis schwertförmig, schräg aufrecht bis (ältere Blätter) ausgebreitet, gerade oder leicht nach oben oder unten gebogen, rinnig, dick, steif, der Rand mit recht dicken, abhaarenden, weißlichen bis bräunlichen Fasern, in einen kurzen, grauen Enddorn auslaufend, bis gut 1m (selten bis 1,5m) lang und bis 5cm breit; Rosetten locker bis recht dicht (die Blätter sitzen an den Enden des Zweigs oder verteilen sich auf den oberen ca. 30cm-50cm), bis ca. 2m im Durchmesser;
Infloreszenz: aufrecht, ohne oder mit einem bis zu 15cm langen Schaft, der blütentragende Teil ellipsoid (teils mit abgeflachter Spitze), mit ca. 20 Zweigen, dicht, nur wenig höher als die oberen Blätter und bis 1,25m lang;
Blüte: weiß(lich) bis cremefarben, teils purpurn überhaucht (insb. die Knospen), kugelig, leicht bis deutlich herabhängend, die Blütenblätter bis 5cm lang; die Blütezeit am heimatlichen Standort beginnt im Spätwinter und reicht bis in den Frühsommer (auf der Baja California von März bis Mai);
Frucht: grün bis gelblich-braun (wenn am Vertrocknen), (mehr oder weniger) zylindrisch bis (länglich-)eiförmig, oft in der Mitte eingeschnürt und in eine oft zur Seite gebogene Spitze auslaufend, herabhängend, mit weißem Fruchtfleisch, bis 11,5cm lang und bis 4cm im Durchmesser (wobei die dickste Stelle meist nahe der Basis liegt und die Frucht auch oberhalb der Einschnürung dünner bleibt); Samen matt (grau-)schwarz, bis 11mm lang und bis 9mm breit;
Bemerkungen: Die hier vorgestellte Art teilt sich ihr Verbreitungsgebiet oft mit Yucca brevifolia und dürfte nahe mit Yucca arizonica, Yucca baccata und Yucca torreyi verwandt sein. Sie ist eine typische Art der Mojave-Wüste. In der Vergangenheit gewann die indigene Bevölkerung aus den Blättern von Yucca schidigera Fasern, aus welchen sie (u. a.) Fäden, Hüte, Kleidungsstücke, Körbe und Netze herstellte. Die Früchte wurden (geröstet) als Nahrungsmittel genutzt. Außerdem nutzte man die Stämme und Wurzeln, um daraus (u. a.) Seife und Shampoo herzustellen. Bis heute findet die Art in den USA (u. a.) als Heilmittel und Nahrungsersatz, sowie zur Gartengestaltung Verwendung (für weitere Anwendungen siehe J. L. Hawker (2016)). Hierfür wird Yucca schidigera in Mexiko kommerziell angebaut (J. L. Hawker (2016), S. 396). Nach T. Boeuf et. al. (2009) soll Yucca schidigera Temperaturen bis ca. -15°C (nach J. L. Hawker (2016) bis -17°C) überstehen können, jedoch soll sie in den Wintermonaten äußerst empfindlich auf Nässe reagieren.
Literatur: T. Boeuf (2007), S. 83; T. Boeuf et al. (2009), S. 102; P. Breslin et al. (2015), S. 284 f.; U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 101; J. L. Hawker (2016), S. 391 ff.; N. Roberts (1989), S. 88 f.;