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Thelocactus bicolor ssp. flavidispinus (N. P. Taylor 1998)

 

        

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:

Thelocactus bicolor var. flavidispinus, Thelocactus flavidispinus, sowie unter den Gattungsnamen Echinocactus und Ferocactus;

Heimat: USA; südwestl. Texas; in der Umgebung von Marathon auf steinigen und felsigen Ebenen und Hängen aus oder nahe Caballos-Novaculit, dort auf der flachen Substrat-Auflage oder in mit Substrat gefüllten Felsspalten zwischen Gräsern und Selaginella spec. in ca. 1200-1350m Höhe;
Wuchsform:

einzeln; Körper grün, (gedrückt-)kugelig bis (selten) leicht zylindrisch, mit ca. 13 Rippen, diese gerade oder häufig spiralförmig den Körper herablaufend, im oberen Bereich des Körpers vollständig in warzenartige Höcker aufgelöst, bis 6cm (vereinzelt bis 13cm) hoch und bis 7cm im Durchmesser;

Bedornung:

Areolen rund(lich), dicht mit kurzem, weiß(lich)em Filz bedeckt; mit 12-20 Randdornen, diese überwiegend (hell) gelblich (jedoch die Mitte einzelner Dornen bisweilen rötlich; im Alter oft hell gräulich), nadelig, anliegend, teils leicht zum Körper hin gebogen und bis 2,4cm lang, bei adulten Pflanzen mit Ausnahme der obersten 1-2 Randdornen, diese (schräg) aufrecht stehend, deutlich breiter (nahe der Basis bis 1,5mm), länglich-dreieckig, abgeflacht, gerade oder häufig nach innen gebogen und bis 4,5cm lang; sowie mit 1-3 Mitteldornen (bei Jungpflanzen häufig fehlend), diese ebenfalls (hell) gelblich (im Alter vergrauend), davon der zentralste bisweilen mit rötlicher Mitte, kräftig, rund, meist abstehend bis leicht nach oben gerichtet (selten nach unten gerichtet) und bis 2,5cm lang, die anderen beiden (wenn vorhanden) oberhalb davon, schräg nach oben gerichtet, nur wenig kräftiger als die Randdornen und bis ca. 2cm lang;

Blüte: pink mit rotem Schlund, trichterförmig, scheitelnah, bis ca. 5cm lang und im Durchmesser; die Hauptblütezeit am heimatlichen Standort reicht von Ende März bis Ende Mai, jedoch blühen die Pflanzen den ganzen Sommer über (bis Sept.) immer wieder sporadisch als Reaktion auf sommerliche Regenfälle (ca. 7-10 Tage später); die Blüten öffnen sich meist gegen Mittag, schließen über Nacht und öffnen meist noch einmal am Folgetag;
Frucht: (bräunlich-)grün, (länglich-)kugelig, locker mit wenigen, jedoch recht großen Schuppen besetzt, bei Reife (ca. 1 Monat nach der Blüte) eintrocknend, bis ca. 1,8cm hoch und ca. 1,2cm im Durchmesser; Samen schwarz, abgeflacht-kugelig bis oval, die Oberfläche mit winzigen, warzenartigen Erhebungen besetzt, bis 2,5mm lang;
Bemerkungen:

Die hier vorgestellte Unterart unterscheidet sich von der Typunterart (u.a.) durch den kleineren Körper, den immer abstehenden, jedoch recht kurzen, zentralen Mitteldorn, die kleineren Blüten und das nördlichere Vorkommen. Zudem blühen die Pflanzen der hier vorgestellten Unterart bereits ab einem Durchmesser von nur 3cm. Das Vorkommen von Thelocactus bicolor ssp. flavidispinus ist auf eine spezielle Gesteinsart (Caballos-Novaculit) beschränkt. Caballos-Novaculit tritt nur in einem eng umgrenzten Gebiet im Bereich des Marathon-Beckens im südwestlichen Texas zu Tage. Auf diesem Gestein hat sich eine eigene Vegetation etabliert. Diese setzt sich (neben einigen weniger spezialisierten Arten) auch aus mehreren Kakteenarten bzw. -Unterarten zusammen, die ausschließlich auf oder nahe dieses Gesteins vorkommen und somit im Bereich des Marathon-Beckens endemisch sind, wie zum Beispiel Echinocereus davisii, Escobaria minima und der hier vorgestellte Thelocactus bicolor ssp. flavidispinus. Dabei fällt auf, dass alle drei Arten besonders kleine Vertreter ihrer Gattung sind. Offenbar fördert Caballos-Novaculit das Entstehen besonders klein bleibender Kakteenarten (bzw. Unterarten). Mögliche Ursachen dafür sind uns bisher leider nicht bekannt. In der Literatur (z.B. J. Pilbeam (1996)) findet sich bisweilen die Aussage, Thelocactus bicolor ssp. flavidispinus komme in Texas auch im wesentlich weiter östlich gelegenen Starr County vor. Nach A. M. Powell + J. F. Weedin (2004) basiert diese Aussage jedoch auf falsch identifizierten Pflanzen der Typunterart. Gleiches gilt vermutlich auch für Berichte über ein Vorkommen in Mexiko (in KuaS 8/1992, S. 172 f.). Die Pflege der hier vorgestellten Unterart ist unkompliziert. Lediglich Staunässe ist zu vermeiden. Zudem sollte Thelocactus bicolor ssp. flavidispinus einen vollsonnigen Standort erhalten, um eine möglichst kräftige und dichte Bedornung zu erreichen.

Literatur:

E. F. Anderson (2005), S. 620; D. Hunt (2006), S. 271 (Abb. 349.3); G. + A. Konings (2009), S. 156 f.; KuaS 1/2003, S. 1 ff.; B. + S. Loflin (2009), S. 200 f.; J. Pilbeam (1996), S. 18; A. M. Powell + J. F. Weedin (2004), S. 306 ff.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 189 (ohne Abb.);

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