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Copiapoa calderana (F. Ritter 1959)

 

       

        

        

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:

Copiapoa atacamensis var. calderana, Copiapoa calderana var. spinosior, Copiapoa lembckei;

Heimat:

Chile; nordwestl. Atacama; von Barquito südl. bis nördl. von Caldera, in Küstennähe auf sandigen und steinigen Böden (selten direkt auf Fels);

Wuchsform:

einzeln oder (insb. im nördl. Teil des Verbreitungsgebiets) sprossend und dann lockere Gruppen bildend; Körper (hell grünlich-)grau (selten grün), kugelig bis zylindrisch, der Scheitel dicht mit gelblicher oder hell bräunlicher bis grauer Wolle bedeckt, die Körperoberfläche extrem dicht mit dünnen, weißlichen, wachsartigen Flocken bedeckt (meist so dicht, dass diese kaum als einzelne Flocken erkennbar sind), mit 9-17 Rippen, diese (fast) gerade, breit, stumpf, meist ungekerbt (selten mit flachen Querfurchen; nur bei Sämlingen leicht gehöckert) und bis 1,3cm hoch, in eine lange, dünne, rübenförmige Wurzel übergehend, die durch einen schmalen Hals vom Körper abgesetzt ist, bis 60cm lang (dann im unteren Teil liegend) und bis 10cm (nach F. S. Espinosa + J. P. A. Ramos (2013) bis 19cm) im Durchmesser;

Bedornung:

Areolen rund, dicht mit anfangs (weißlich- bis gelblich-)grauem, jedoch schnell schwarz werdendem Filz bedeckt, im Alter leicht eingesenkt und bis 7mm im Durchmesser; mit 4-9 Randdornen, diese anfangs (gelblich- bis rötlich-)braun (teils mit heller Spitze), jedoch bald grau bis (gräulich-)schwarz (teils mit heller Spitze), im Alter meist gelblich werdend, (dick) nadelig bis pfriemlich, meist recht kräftig (manchmal die oberen dünner), starr, gerade oder leicht gebogen, strahlend angeordnet und bis 2,5cm lang; sowie meist 1 (selten mit bis zu 3) Mitteldorn(en), diese(r) wie die Randdornen, jedoch teils etwas kräftiger, meist gerade (manchmal einzelne leicht nach oben gebogen), abstehend und bis 4cm lang;

Blüte:

(hell) gelb, trichterförmig, scheitelnah, duftend, bis 3,5cm lang und im Durchmesser;

Frucht:

hellgrün oder rosa-grün bis (im oberen Bereich) rötlich-braun, ohne oder insb. im oberen Bereich mit wenigen, kleinen (ca. 5mm hohen und 2mm breiten), rötlich-braunen Schuppen besetzt, bis 1,5cm lang und bis 1,2cm im Durchmesser; Samen glänzend schwarz, die Oberfläche flach gehöckert, ca. 1,5mm lang, 1mm breit und 0,6mm dick;

Bemerkungen:

Wie (fast) alle Copiapoen besiedelt auch die hier vorgestellte, recht attraktive Art ein Gebiet, in dem es nur sehr selten regnet. So ist der Küstennebel meist die einzige Wasserquelle dieser Pflanzen. Nach F. Ritter (1980) ist Copiapoa calderana nahe mit der weiter nördlich vorkommenden Copiapoa cinerascens und der weiter südlich vorkommenden Copiapoa megarhiza verwandt. Letztere soll sich von Copiapoa calderana jedoch (neben dem abweichenden Vorkommen) durch die weiße Bereifung des Körpers, die stärker gehöckerten Rippen, die größere Zahl an Rand- und Mitteldornen (letztere zudem kürzer) und die größeren Samen mit abweichendem Bau unterscheiden. Interessant ist, dass Ritter das Merkmal der "weißen Bereifung" der hier vorgestellten Art vorenthält und dessen Fehlen gar als Kriterium zur Abgrenzung gegenüber einer anderen Art anführt. Nach F. S. Espinosa + J. P. A. Ramos (2013) besitzt nämlich auch Copiapoa calderana eine solche Bereifung, und dies bestätigen auch die von uns gemachten Photos. Tatsächlich ist die Bereifung meist so dicht, dass sie mit bloßem Auge nicht als solche zu erkennen ist. Nur bei entsprechender Vergrößerung erkennt man, dass die Epidermis der hier vorgestellten Art dicht an dicht mit dünnen, weißlichen, wachsartigen Flocken bedeckt ist. Uns wundert allerdings, dass F. Ritter (der doch sonst immer so genau war) dies anscheinend nicht bemerkt hat. Allerdings berichten F. S. Espinosa + J. P. A. Ramos (2013), dass es in etwas weiter im Landesinneren gelegenen Tälern Populationen mit grüner Epidermis gibt. Man könnte nun vermuten, dass bei diesen Pflanzen die Wachsschicht fehlt, und dass Ritter womöglich nur solche Pflanzen untersucht hat. Beides ist jedoch (nach unserem derzeitigen Wissensstand) reine Spekulation. Darüber hinaus wundern wir uns ein wenig darüber, dass er die Möglichkeit verwandtschaftlicher Beziehungen zu Copiapoa marginata (mit ihren beiden Vorkommen nördlich und südlich der hier vorgestellten Art) und Copiapoa atacamensis offenbar nicht in Betracht gezogen hat. So wird Copiapoa atacamensis von einigen Autoren (z. B. D. Hunt (2006) und F. S. Espinosa + J. P. A. Ramos (2013)) als Unterart der hier vorgestellten Copiapoa calderana geführt (siehe dazu die Bemerkungen bei Copiapoa atacamensis). Tatsächlich sind die beiden Arten ohne Kenntnis der Herkunft kaum von einander zu unterscheiden. Allerdings bildet Copiapoa atacamensis an günstigen Standorten im Alter vielköpfige, kompakte Gruppen, während die Gruppen von Copiapoa calderana eher locker sind und zudem weniger Triebe aufweisen (die größte, von uns beobachtete Gruppe (Bild 7) hatte 19 Triebe). F. Ritter (1980) trennt die hier vorgestellte Art übrigens in zwei Varietäten. So beschreibt er "Copiapoa calderana var. spinosior", welche im nördlichen Teil des Verbreitungsgebiets vorkommen und sich durch die etwas dichtere und längere Bedornung von der Typvarietät unterscheiden soll. Diese wird heute jedoch nicht mehr als eigenständiges Taxon anerkannt und der Name daher als Synonym von Copiapoa calderana geführt. Zudem kamen Samen der hier vorgestellten Art anfangs (fälschlich) unter dem Namen "Copiapoa pepiniana" in Umlauf - ein Name, der (nach D. Hunt (2006)) eigentlich ein Synonym von Copiapoa coquimbana ist.

Literatur:

E. F. Anderson (2005), S. 136; G. Charles (1998), S. 21 f.; F. S. Espinosa + J. P. A. Ramos (2013), S. 34 f.; D. Hunt (2006), S. 53 (Abb. 328.4); R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 18; F. Ritter (1980), Band 3, S. 1081 f.;

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