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Aloe bakeri (Scott-Elliot 1891)

 

  

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:      

Guillauminia bakeri;

Heimat:

Madagaskar; Toliara; ca. 8km südlich von Taolagnaro auf einem felsigen Hügel, dort in Felsritzen und auf flachen Substratansammlungen in 40m Höhe (siehe dazu unter Bemerkungen);

Wuchsform:

mit bis zu 20cm langen, dünnen Stämmchen, reich basal verzweigend und so dichte Gruppen mit mehr als 100 Trieben bildend; Blätter grün (im Sommer oft rötlich-braun), oft (insb. auf der Unterseite) mit zahlreichen hellen Flecken, schmal dreieckig, gerade oder (insb. zur Blattspitze hin) nach unten oder/und zur Seite gebogen, die Ränder alle 1mm-2mm mit ca. 1mm großen, festen, knorpeligen, weißen bis rötlichen Randzähnen, bis 9cm lang und bis zu 1cm breit; Rosetten mäßig dicht, mit ca. 12 Blättern auf den oberen 5cm-8cm der Stämmchen, bis ca. 15cm im Durchmesser;

Infloreszenz:

einfach, bis 30cm hoch; die Trauben kopfig bis kurz-zylindrisch, mäßig dicht, mit bis zu 10 (selten bis zu 20) Blüten, bis 4cm lang;

Blüte:

gelb mit oranger bis rötlicher Basis und grünen Streifen an der Spitze, bis 2,3cm lang;

Bemerkungen:  

Die hier vorgestellte, recht attraktive Art ist in Kultur weit verbreitet. Leider gilt für ihr Vorkommen in der Natur das Gegenteil: Die Art war nur von ihrem Typstandort bekannt - "war" deswegen, da der Berg im Jahr 2008 vollständig abgetragen und das Gestein für den Bau des neuen Hafens von Taolagnaro und zur Erschließung eines neuen Industriegebiets verwendet wurde. Da hilft dann auch nicht, dass die Art nach Artikel I des Washingtoner Artenschutz-abkommens geschützt ist (da das WA ja nur das Verbringen über Länder-grenzen hinweg regelt). Sofern nicht noch ein Wunder geschieht und die Art doch noch an anderer Stelle entdeckt wird, muss die typische Aloe bakeri daher als in der Natur ausgerottet gelten. Allerdings gibt es in der Umgebung von Taolagnaro Aloen, die Aloe bakeri zumindest ähnlich sehen, und deren Zuordnung bisher nicht eindeutig möglich ist. Der Grund dafür ist, dass Aloe bakeri Teil eines ziemlich unübersichtlichen Verwandtschaftskreises ist, aus dem mit Aloe bruynsii (wahrscheinlich die am nächsten verwandte Art und nur durch ein paar Kilometer getrennt) und Aloe rebmannii zwei weitere Arten beschrieben wurden. Hinzu kommen weitere Pflanzen, die provisorisch als "Aloe deltoideodonta variegata" bezeichnet werden (welchen wiederum Aloe rauhii nahesteht). Zwischen all diesen Pflanzen gibt es Zwischenformen, die sich nicht eindeutig der einen oder anderen Art zuordnen lassen (für Details dazu siehe J.-B. + J.-P. Castillon (2010), S. 240 ff.). Vielleicht findet sich ja irgendwo in diesem Chaos doch noch ein neuer Standort mit der typischen Aloe bakeri. Wir drücken jedenfalls die Daumen. S. Carter et. al. (2011) erwähnen zudem Hybriden mit Aloe werneri, die allerdings nördlich von Taolagnaro vorkommt. Womöglich handelt es sich dabei um Hybriden mit einer der anderen Arten aus dem Verwandtschaftskreis. In Kultur ist Aloe bakeri problemlos. Mit der Blüte ist von Oktober bis Dezember zu rechnen.

Literatur:

S. Carter et al. (2011), S. 532; J.-B. + J.-P. Castillon (2010), S. 238 f.;       U. Eggli (Hrsg.) (2001), S. 113; KuaS 5/1987, Karteikarte 1987/16;

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