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Sulcorebutia tiraquensis var. tiraquensis (Ritter 1961)

 

     

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:      

Sulcorebutia bicolorispina, Sulcorebutia camachoi, Sulcorebutia nigro-fuscata, Sulcorebutia senilis, Sulcorebutia steinbachii ssp./var./fa. tiraquensis, Sulcorebutia tiraquensis var. aglaia, var./fa. bicolorispina und var./fa. electracantha, sowie unter den Gattungsnamen Rebutia und Weingartia (u.a. Weingartia aglaia);

Heimat:

Bolivien; Cochabamba; in einem Gebiet, das östlich von Rancho Zapata beginnt und sich südöstl. bis in die Umgebung von Copachuncho erstreckt, in Moospolstern oder direkt auf Felsen in ca. 2900m-3200m Höhe;

Wuchsform:

meist einzeln (nur sehr selten sprossend); Triebe grün, flach- bis gedrückt-kugelig, bis 12cm hoch und bis 15cm im Durchmesser;

Bedornung:

dicht, oft nicht in Mittel- und Randdornen unterscheidbar; mit 15-30 Dornen, diese einheitlich (hell-)gelb bis schwarz oder die äußeren weiß bis gelblich und die mittleren, oft etwas kräftigeren Dornen von gelb über braun bis schwarz, im Alter oft alle Dornen grau-schwarz, meist abstehend und stechend (selten kammförmig und anliegend), unterschiedlich lang, die längsten bis 3,5cm;

Blüte:

von gelb über orange bis rot oder hell- bis dunkel-violett (bisweilen mit hellerem bis weißem Schlund), geruchlos bis leicht muffig riechend, meist aus seitlichen Areolen erscheinend, bis 3cm lang und bis 3,5cm im Durchmesser;

Bemerkungen:  

Sulcorebutia tiraquensis bildet einen weiteren, sehr variablen Formenkreis, dessen Verbreitungsgebiet sich östlich an das von Sulcorebutia steinbachii anschließt. Etwas verwirrend ist dabei, dass die Art nach der Cordillera Tiraque benannt wurde und nicht nach der westlich davon gelegenen Ansiedlung gleichen Namens (dort gibt es nur Sulcorebutia steinbachii). Neben der hier vorgestellten Typvarietät werden mit var. aguilarii, var. augustinii, var. australis, ssp. krahnii, var. laui, var. lepida, var. longiseta, var. oenantha, var. renatae und var. totorensis derzeit 10 weitere Formen unter einem eigenen Namen geführt. Nach Gertel und de Vries (in Cactus & Co. (2007)) lassen sich diese in die folgenden vier Unterarten einteilen: in ssp. tiraquensis (inkl. var. tiraquensis, var. longiseta, var. lepida und var. aguilarii), ssp. totorensis (inkl. var. totorensis, var. renatae, var. oenantha und var. augustinii), ssp. krahnii (die frühere "Sulcorebutia krahnii") und ssp. mariana (inkl. var. australis und var. laui). Viel diskutiert wird zudem die Stellung zu Sulcorebutia steinbachii. So führt Hunt (2006) Sulcorebutia tiraquensis var. tiraquensis als "Rebutia steinbachii ssp. tiraquensis", während er die anderen Sulcorebutia tiraquensis-Formen wahllos verschiedenen anderen Sulco-rebutien zuordnet. Abgesehen von der unsinnigen Zuordnung zur Gattung Rebutia spricht für die Einordnung bei Sulcorebutia steinbachii die Tatsache, dass es Übergangsformen zwischen der westlichsten der Sulcorebutia tiraquensis-Formen (der var. longiseta) und Sulcorebutia steinbachii gibt. Für die Behandlung als eigene Art sprechen hingegen die deutlichen Unterschiede: So wird Sulcorebutia tiraquensis erheblich größer, besitzt eine wesentlich geringere Neigung zu sprossen, eine feinere und dichtere Bedornung und zudem keine oder eine nur sehr schwach ausgeprägte Rübenwurzel (letzteres ist wohl eine Anpassung an das östlichere Verbreitungsgebiet, welches häufig Feuchtigkeit in Form von Wolken erhält, die aus dem hier schon recht nahe gelegenen amazonischen Tiefland die Hänge emporsteigen). Aber auch innerhalb der Art gibt es einige Abgrenzungsschwierigkeiten. So geht die hier vorgestellte Typvarietät im Südosten ihres Verbreitungsgebiets in die nörd-lichere var. lepida und die etwas weiter südlich vorkommende var. totorensis über. Für die Kultur gilt (trotz des Fehlens einer richtigen Wurzelrübe und der Nähe zum tropischen Tiefland) auch hier wieder: bitte keine Staunässe! Zudem brauchen die Pflanzen viel Sonnenlicht mit möglichst hohem UV-Anteil, da sie sonst ihre natürliche Wuchsform verlieren. Die Photos zeigen eine Pflanze aus unserer Sammlung, die wir als "Sulcorebutia bicolorispina" erhalten haben.

Literatur:

E. Anderson (2005), S. 613; Augustin et al. (2000), S. 140 f. (Abbs. S. 139 + S. 142); Cactus & Co. (2007), S. 133 ff.; Gertel + Latin (2010), S. 62 ff.; D. Hunt (2006), S. 251 (Abb. 261.2; als Rebutia); KuaS 8/1986, S. 166 ff.; KuaS 11/1994, Karteikarte 1994/32, KuaS 6/1996, S. 132 ff.;                    R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 188;

                                                                                                                                                                                                                                                                                   

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