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Gymnocalycium horridispinum ssp. achirasense (Charles 2009)

 

     

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:

Gymnocalycium achirasense, Gymnocalycium brevispinum, Gymnocalycium horridispinum var. achirasense, Gymnocalycium monvillei ssp. achirasense, var. chacrasense, var. echinatum, var. kainradliae, var. orientale und fa. villamercedense, Gymnocalycium pseudohorridispinum, Gymnocalycium villamercedense;

Heimat:

Argentinien; Cordoba und nordöstl. San Luis; in der Sierra de San Luis, den Bergen rund um La Esquina und der Sierra de Comechingones an felsigen Stellen zwischen Gras und Steinen in ca. 500m-1500m (-2100m ?) Höhe;

Wuchsform:

einzeln; Körper trüb (grau- bis dunkel-)grün, kugelig bis (insb. im Alter) zylindrisch, mit 12-15 Rippen (bis 18 bei "fa. villamercedense"), diese gerade bis leicht schräg herablaufend, durch flache (selten tiefere) Querfurchen in Segmente (selten in deutlich ausgeprägte Höcker) unterteilt, diese mit deutlichen, kinnartigen Erhebungen unterhalb der Areolen, bis ca. 6cm hoch bei ca. 7cm im Durchmesser ("fa. villamercedense" bis 12cm hoch und im Durchmesser);

Bedornung:

Areolen oval, anfangs leicht filzig, bis 9mm lang und bis 6mm breit; mit 10-12 Randdornen, diese im Neutrieb rötlich-braun mit dunkelbrauner Spitze, später grau mit dunkler Basis, zur Spitze hin heller bis strohfarben (die Spitze selbst bisweilen rötlich-braun), leicht abgeflacht, kräftig, gerade bis leicht (oft zum Körper hin) gebogen, den Körper einhüllend bis leicht abstehend und bis 4cm lang; sowie mit meist 1-2 Mitteldornen (selten fehlend oder mit bis zu 4), diese wie die Randdornen;

Blüte:

weiß bis (zart) rosa (teils mit dunklerem Mittelstreifen), trichterförmig, teils funktional zweihäusig, scheitelnah, bis ca. 6cm lang und bis ca. 7cm im Durchmesser; die Blütezeit am Standort beginnt im Oktober;

Frucht:

grün bis rötlich, rundlich, aufreißend; Samen matt dunkelbraun, rundlich, die Oberfläche dicht mit kleinen, warzenartigen Erhebungen besetzt, ca. 1mm lang und ca. 0,9mm im Durchmesser;

Bemerkungen:

Die hier vorgestellte Unterart unterscheidet sich von der Typunterart durch den größeren Körper, die eher schwächere Bedornung mit weniger Mitteldornen (meist nur 1-2 statt 4-5 bei ssp. horridispinum) und das südlicher gelegene Vorkommen. Gymnocalycium horridispinum ssp. achirasense wurde ursprünglich als eigenständige, jedoch nahe mit Gymnocalycium monvillei verwandte Art beschrieben. Später stellte Till sie (in einem uns nicht vorliegenden Artikel aus dem Jahr 1993) als Unterart zu Gymnocalycium monvillei. Auch von E. F. Anderson (2005) und D. Hunt (2006) wird sie als dessen Unterart angesehen (wie auch die Typunterart, die von beiden Autoren ebenfalls als eigene Unterart von Gymnocalycium monvillei geführt wird). G. Charles (2009) beruft sich hingegen auf Informationen, dass bei La Verbena (Prov. San Luis) Formen von Gymnocalycium monvillei ("ssp. gertrudae") gemeinsam mit Gymnocalycium horridispinum ssp. achirasense ("var. kainradliae") vorkommen sollen, was laut G. Charles (2009) dafür spricht, dass beide unterschiedlichen Arten angehören. Aus diesem Grund führt er Gymnocalycium horridispinum wieder als eigenständige Art und stellt "G. achirasense" als Unterart zu diesem. Er folgt dabei dem etwas unglücklichen Vorbild von Lode, der "G. achirasense" (in einem uns nicht vorliegenden Artikel aus dem Jahr 1995) als Varietät zu Gymnocalycium horridispinum stellte - "unglücklich" deswegen, weil die wesentlich weiter verbreitete ssp. achirasense das Hauptvorkommen dieser Art darstellt, während es sich bei der Typunterart um eine abweichende und (nach heutigem Wissensstand) isolierte Population handelt, deren Vorkommen ca. 80km (Luftlinie) nördlich des nächsten Vorkommens der ssp. achirasense liegt. Diese Verbreitungslücke dürfte auch der einzige Grund sein, die Typunterart weiterhin als eigene Unterart zu führen, denn vermutlich stellt sie lediglich eine extreme Form der ssp. achirasense dar. Tatsächlich ist die hier vorgestellte Unterart in ihrer Bedornung ausgesprochen variabel. So reicht die Bandbreite von einer der Typunterart sehr ähnlichen Bedornung bis hin zu einer, die problemlos zu Gymnocalycium monvillei passen würde. Auf die nahe Verwandtschaft mit dieser Art deuten auch der (nahezu identische) Blütenbau und der (ebenfalls nahezu identische) Bau der Samen hin (beide Arten gehören der Untergattung Scabrosemineum an; bei G. Charles (2009) noch unter Microsemineum). Angesichts dieser weitreichenden Gemeinsamkeiten scheint es schwierig, die beiden als unterschiedliche Arten zu betrachten, aber auch D. Metzing (2012) folgt dieser Einschätzung, und so folgen wir ihr hier ebenfalls. In Kultur ist Gymnocalycium horridispinum ssp. achirasense problemlos. Allerdings sollte die Unterart (hier in Mitteleuropa) einen sonnigen Platz erhalten, damit sich die kräftige Bedornung voll ausbildet. Den Sommer über ist zudem auf eine ausreichende Wasserversorgung (jedoch keine Staunässe!) zu achten. Das Substrat sollte dabei größtenteils mineralisch mit geringem Humus-Anteil sein.

Literatur:

E. F. Anderson (2005), S. 320; G. Charles (2009), S. 154 f.; D. Hunt (2006), S. 130 f. (Abb. 278.1); KuaS 2/1979, S. 25 ff.; KuaS 8/1987, S. 191; KuaS 4/2011, Karteikarte 2011/08; D. Metzing (2012), S. 57 f.; J. Pilbeam (1995), S. 33 f., S. 102 ff. + S. 154; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 62;

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