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Gymnocalycium erinaceum (Lambert 1985)

 

Photographiert in eS 08.05.11 - Alle Photos Copyright V. + C. Kettinger

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:

evtl. Gymnocalycium capillaense var. mucidum (siehe unter Bemerkungen), Gymnocalycium erinaceum var. paucisquamosum, Gymnocalycium gaponii, sowie ssp. gaponii und ssp. geyeri, Gymnocalycium papschii;

Heimat:

Argentinien; Cordoba; in den nördl. Sierras de Cordoba (von Copacabana und Canada de Rio Pinto im Süden bis nördl. von Santa Cruz) auf steinigen Hängen, oft im Schutz von Büschen, in 500m-1500m Höhe; sowie in der westl. Sierra Grande bei Villa Rafael Benegas ("G. gaponii") und in der westl. Sierra de Comechingones zwischen San Javier und La Constancia ("G. papschii");

Wuchsform:

einzeln (in Kultur manchmal wenig sprossend); Körper matt (grau- oder oliv- bis bräunlich-)grün, (gedrückt-)kugelig, mit ca. 12 Rippen (7-9 bei "var. paucisquamosum", 8-11 bei "G. gaponii", bis 13 bei "G. papschii"), diese gerade, bis 6mm hoch und bis 1,2cm (bis 3cm bei "G. gaponii") breit, durch (bei "G. gaponii" flache bis) recht tiefe Querfurchen in Höcker unterteilt, diese mit deutlich ausgeprägten, kinnartigen Erhebungen unterhalb der Areolen, in eine Rübenwurzel (eine Pfahlwurzel bei "G. papschii") übergehend, bis 5cm hoch (bis 8cm bei "G. gaponii", jedoch der größte Teil davon im Erdreich verborgen) und bis 5,5cm (bis 7cm bei "G. papschii" und bis 8,5cm bei "G. gaponii") im Durchmesser;

Bedornung:

Areolen rund bis oval, anfangs mit (gelblich-)weißer Wolle, bis 5mm lang und bis 3mm breit; mit 7-9 Randdornen (5-7 bei "G. gaponii"), diese anfangs dunkel- bis schwarz-braun (weiß bis hell gelblich bei "G. papschii"), später (weißlich-)grau mit dunkler Spitze und rötlicher bis brauner Basis (bei "G. gaponii" im Alter dunkelbraun), pfriemlich, rund, dünn, gerade oder leicht (häufig zum Körper hin) gebogen, leicht abstehend, rau und bis 8mm (bis 1,6cm bei "G. gaponii") lang; sowie mit 1-2 Mitteldornen, diese aufrecht stehend, ansonsten wie die Randdornen, jedoch bis 1cm lang (einer, teils gebogen und verdreht und nur bis 5mm lang bei "G. papschii");

Blüte:

weiß (weißlich bis zart rosa bei den Synonymen) mit dunklerem bis rötlichem Schlund, trichterförmig, bei "var. paucisquamosum" teils funktional zweihäusig, scheitelnah, bis 6cm (bis 7,4cm bei "G. gaponii") lang und ca. 5cm im Durch-messer; die Blütezeit von "G. gaponii" und "G. papschii" am heimatlichen Standort reicht von Ende März bis Mitte April;

Frucht:

bläulich, spindelförmig, bis 1,6cm lang und bis 1,3cm im Durchmesser (bei "G. gaponii" olivgrün, eiförmig, vertikal aufreißend, bis 2,2cm lang und bis 1,3cm im Durchmesser); Samen schwarz, die Oberfläche mit kleinen Warzen besetzt, bis ca. 1,3mm lang und bis 1mm im Durchmesser (bei "G. gaponii" schwarz mit bräunlicher Cuticula (die fehlt, wenn der Samen noch nicht reif ist), bis 1,6mm lang und bis 1,5mm im Durchmesser);

Bemerkungen:

Die hier vorgestellte Art wurde erstmals Anfang der 1980er Jahre in der Sierra de Tulumba gefunden, wo sie zusammen mit Gymnocalycium calochlorum vorkommt. Später erweiterte Piltz das Verbreitungsgebiet durch seinen Fund der "var. paucisquamosum" um die nördl. Sierra Chica. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre wurden zudem zwei weitere, jedoch viel weiter südlich vorkommende Populationen als "G. gaponii" und "G. papschii" beschrieben. Die Beschreibung von "G. gaponii" als eigenständige Art ist aus damaliger Sicht verständlich, liegen doch ca. 100km Luftlinie zwischen den südwestlichsten Standorten von Gymnocalycium erinaceum und "G. gaponii". Zur Beschreibung von "G. papschii" als eigene Art (statt als Varietät von "G. gaponii") hat wohl die Tatsache beigetragen, dass damals noch weiter südlich vorkommende Pflanzen als mit dieser Population artgleich angesehen wurden, obwohl sich diese deutlich von "G. papschii" unterscheiden (weshalb in der Erstbeschreibung von "G. papschii" Merkmale angeführt werden, die "G. papschii" gar nicht besitzt - siehe Schütziana Vol.1.1 (2010)). Wegen der großen Ähnlichkeit stellt G. Charles (2009) (wie auch D. Metzing (2012)) sowohl "G. gaponii", als auch "G. papschii" als Synonyme zu der hier vorgestellten Art. Zugleich vermutet er, dass es entweder weitere, noch unentdeckte Populationen geben muss, die jene Verbreitungslücke zwischen "G. gaponii" und den Pflanzen der nördlichen Sierras de Cordoba schließen, oder dass andere Gymnocalycien (z.B. Gymnocalycium amerhauseri oder Gymnocalycium taningaense) artgleich sein müssen. Einen ersten Hinweis darauf, dass es tatsächlich weitere Populationen gibt, die jene Lücke schließen, liefern die Samenuntersuchungen von Strub in Schütziana Vol.2.2 (2011). Demnach gehören die von Till mit "G. capillaense var. mucidum" bezeichneten Pflanzen aus der südl. Sierra de Guasapampa wahrscheinlich hierher. Die nächsten Verwandten von Gymnocalycium erinaceum sind vermutlich Gymnocalycium amerhauseri, Gymnocalycium baldianum und Gymnocalycium taningaense. Alle vier Arten gehören der Untergattung Gymnocalycium an. In Kultur ist Gymnocalycium erinaceum problemlos, jedoch sollte man in den Sommermonaten auf eine ausreichende Wasserversorgung achten. Zudem sollten die Pflanzen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden. Die Bilder zeigen eine Pflanze aus unserer Sammlung, welche die Feldnummer JL 40 (Sauce Punco, Cordoba) trägt - sie ist damit ein Nachfahre der Typaufsammlung.

Literatur:

E. F. Anderson (2005), S. 315, S. 316 + S. 322 f.; G. Charles (2009), S. 84 ff.; D. Hunt (2006), S. 128 (Abb. 272.2); D. Metzing (2012), S. 115 f.; J. Pilbeam (1995), S. 65 f.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 65; Schütziana Vol.1.1 (2010), S. 21 ff.; Schütziana Vol.2.2 (2011), S. 27 ff.;

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