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Gymnocalycium castellanosii ssp. castellanosii (Backeberg 1936)

 

     

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:

Gymnocalycium boszingianum, Gymnocalycium bozsingianum, Gymnocalycium castellanosii ssp./var. armillatum, ssp./var. bozsingianum und var. rigidum;

Heimat:

Argentinien; südöstl. La Rioja; zwischen Alcazar im Norden und Las Tres Marias im Süden (u.a. in der Sierra de los Llanos, der Sierra de Malanzan und der Sierra de Ulapes) auf felsigen Hängen, teils zwischen Gräsern und kleinen Sträuchern, in 500m-1000m Höhe;

Wuchsform:

einzeln; Körper samtig grau-grün oder trüb dunkel- bis blaugrün (selten dunkelbraun), (gedrückt-)kugelig bis leicht zylindrisch, mit 8-19 Rippen, diese gerade, (eher) flach (insb. im unteren Bereich des Körpers), bis 4cm breit und durch meist recht flache (selten tiefere) Querfurchen in Segmente (selten in deutlich ausgeprägte Höcker) unterteilt, diese mit kleinen, meist abgerundeten, nasenförmigen Erhebungen unterhalb der Areolen, bis 15cm hoch und im Durchmesser ("G. bozsingianum" bis 20cm im Durchmesser);

Bedornung:

Areolen rund bis (länglich-)oval, anfangs mit dichter, gräulich-weißer oder gelblicher bis hell bräunlicher Wolle, bis 1cm lang und bis 7mm breit; mit 3-7 Randdornen (bis 14 bei "var. armillatum"), diese weißlich(-grau) mit dunkler Spitze (bei "G. bozsingianum" im Neutrieb braun, später gelblich(-braun) und im Alter vergrauend), nadelig bis pfriemlich, rundlich bis abgeflacht, kräftig, gerade oder leicht (teils zum Körper hin) gebogen, eher anliegend bis deutlich abstehend und bis 3cm lang; Mitteldorn fehlend oder manchmal mit einem (bis zu 3 bei "var. armillatum"), dieser dann wie die Randdornen;

Blüte:

weiß(lich) bis (zart) rosa (teils mit dunklerem Mittelstreifen) mit weinrotem Schlund, glocken- bis trichterförmig, scheitelnah, bis 5cm lang und im Durchmesser;

Frucht:

von matt (blau-)grün über blau-grau bis bräunlich-rot, (länglich-)kugelig bis birnenförmig, vertikal aufreißend, bis 4cm lang und bis 1,5cm im Durchmesser; Samen dunkelbraun bis schwarz, glänzend, länglich-hutförmig, die Oberfläche locker mit winzigen, linsenförmigen bis konischen Warzen besetzt, bis 1mm lang und bis 0,8mm im Durchmesser;

Bemerkungen:

Neben der hier vorgestellten Typunterart wird mit ssp. ferocius noch eine weitere Unterart anerkannt. Diese unterscheidet sich von der Typunterart durch die besonders kräftige, weißliche Bedornung und das östlichere Vorkommen (wobei es hier Probleme mit der diesem Namen zu Grunde gelegten Typuspflanze gibt, weshalb diese Population womöglich einen neuen Namen benötigt oder als Teil von Gymnocalycium castellanosii (dieser dann ohne Unterarten) angesehen werden muss; siehe G. Charles (2009), S. 141 f.). Dabei ist schon die Typunterart recht variabel, besonders bezüglich der Länge der Dornen und ihrer Färbung. Bis heute gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, welche weiteren "Arten" hier entweder als Synonym oder als eigene Unterart mit einzubeziehen sind. Unstrittig ist dabei "G. bozsingianum" aus der Umgebung von Chepes Viejo, der sich nur unwesentlich von den typischen Gymnocalycium castellanosii ssp. castellanosii unterscheidet. Dagegen ist die Einordnung von "G. acorrugatum" umstritten. Während E. F. Anderson (2005) die Pflanzen als Synonym und sowohl D. Hunt (2006), wie auch D. Metzing (2012) die Pflanzen als Unterart von Gymnocalycium castellanosii ansieht, stellt sie G. Charles (2009) als Synonym zu Gymnocalycium rhodantherum. Als Begründung gibt er dafür die abweichende Samenstruktur an, die mit Gymnocalycium castellanosii nichts gemein habe. Ob diese Einschätzung gerechtfertigt ist, können wir nicht beurteilen. Daher folgen wir hier weiterhin G. Charles (2009) und sehen "G. acorrugatum" als zu Gymnocalycium rhodantherum gehörend an. Auch die weiteren verwandtschaftlichen Verhältnisse von Gymnocalycium castellanosii sind bis heute nicht eindeutig geklärt. So lässt die ungewöhnliche Samenstruktur vermuten, dass die Art durch Hybridisierung mit einer Art der Untergattung Trichomosemineum entstanden sein könnte (womöglich mit Gymnocalycium bodenbenderianum, in Kultur lassen sich die beiden Arten jedenfalls erfolgreich miteinander kreuzen). Vielleicht ist der andere Elternteil ja Gymnocalycium rhodantherum, was die Diskussionen um "G. acorrugatum" erklären könnte. Trotz der Unterschiede in der Samenstruktur, gehören sowohl Gymnocalycium castellanosii, als auch Gymnocalycium rhodantherum der Untergattung Scabrosemineum an (bei G. Charles (2009) noch unter Microsemineum). In Kultur ist Gymnocalycium castellanosii problemlos. Allerdings sollte er einen sonnigen, jedoch nicht zu heißen Standort erhalten, damit sich die Bedornung richtig ausbildet. Zudem sollte das Substrat gut durchlässig und eher mineralisch sein. Die Bilder 1+2 zeigen eine Jungpflanze aus unserer Sammlung, welche die Feldnummer P209 (Ambil, La Rioja) trägt. Auf Bild 3 ist eine Jungpflanze von "G. bozsingianum" mit der Feldnummer P205 (Chepes Viejo, La Rioja) zu sehen.

Literatur:

E. F. Anderson (2005), S. 313 f.; G. Charles (2009), S. 136 ff.; E. Haustein (1998), S. 182 f.; D. Hunt (2006), S. 128 (Abbs. 275.4+5); KuaS 7/1982, S. 142 f.; KuaS 3/1986, S. 50 f.; KuaS 8/2012, Karteikarte 2012/16; D. Metzing (2012), S. 51; J. Pilbeam (1995), S. 48 + S. 57 f.; R. + K. Preston-Mafham (1995), S. 63 + S. 64;

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