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Gymnocalycium bodenbenderianum (Hill 1933)

 

Photographiert nordwestl. Miraflores, 23.10.12 - Alle Photos Copyright V. + C. Kettinger

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Kurzbeschreibung:

Synonyme:

Gymnocalycium asterium var. paucispinum, Gymnocalycium kozelskyanum, Gymnocalycium lariojense, Gymnocalycium occultum, Gymnocalycium piltziorum, Gymnocalycium platygonum, Gymnocalycium riojense, sowie var. guasayanense, var. guthianum, ssp. kozelskyanum, var. mirandaense, ssp. paucispinum, ssp. piltziorum, var. pipanacoense, var. platygonum, ssp. riojense und var. sanjuanense, Gymnocalycium stellatum (zum Teil, siehe unter Bemerkungen), sowie var. paucispinum und ssp. occultum, Gymnocalycium triacanthum, sowie unter dem Gattungsnamen Echinocactus;

Heimat:

Argentinien; Catamarca, La Rioja, westl. Santiago del Estero und nordöstl. San Juan (evtl. bis ins südl. Tucuman); meist auf Ebenen und leicht geneigten Hängen, auf sandigen, steinigen und lehmigen Böden, meist im Schutz von Büschen (häufig der Gattung Larrea; selten auch auf den Freiflächen zwischen den Büschen), in 250m-1700m Höhe;

Wuchsform:

einzeln; Körper matt (bläulich-)graugrün bis (grau-)braun (bis fast schwarz bei "G. occultum"), meist flachkugelig (selten halbkugelig bis zylindrisch), mit 8-28 (lt. Literatur vereinzelt bis 47) Rippen, diese (fast) gerade, eher flach, meist abgerundet (selten kantig), bis 2,8cm breit und durch mehr oder weniger deutliche Querfurchen in teils eher flache und wenig ausgeprägte, teils recht deutliche Höcker unterteilt, diese unterhalb der Areole mit flachen, rundlichen oder stärker hervortretenden, nasen- bis kinnartigen Erhebungen, in eine verdickte bis deutlich rübige Wurzel übergehend, bis 5cm (selten bis 10cm) hoch und bis 16cm ("var. pipanacoense" bis 20cm) im Durchmesser;

Bedornung:

Areolen rund bis oval, anfangs mit weißlichem bis gelblich-braunem oder schmutzig-grauem Filz, bis 5mm lang und bis 4mm breit; mit 3-5 Randdornen (selten 0-2 oder bis zu 7), diese hellbraun mit dunkler Spitze oder dunkelbraun bis schwarz (bei "G. occultum" gelblich bis (hell) bräunlich mit schwarz-brauner Basis), im Alter häufig vergrauend, pfriemlich, meist kräftig (bei "G. occultum" dünner), steif, gerade oder leicht (oft zum Körper hin) gebogen, oft am Körper anliegend (seltener abstehend) und bis 2,5cm (bei "var. pipanacoense" bis 4cm) lang (jedoch meist deutlich kürzer); Mitteldorn(en) fehlend;

Blüte:

von weiß über (hell) (lila-)rosa bis pink (teils mit dunklerem Mittelstreifen), meist mit rötlichem bis bräunlichem Schlund, glocken- bis trichterförmig, scheitelnah, bis 8cm lang und bis 6cm im Durchmesser;

Frucht:

von blaugrün über grau- und olivgrün bis braungrün, teils bereift, von eiförmig über spindel- und keulenförmig bis zylindrisch, vertikal aufreißend, bis 3,5cm lang und bis 1,8cm im Durchmesser; Samen glänzend braun, hutförmig, die Oberfläche mit einigen wenigen, winzigen, warzenartigen Erhebungen, bis ca. 1mm lang und bis ca. 1,2mm im Durchmesser;

Bemerkungen:

Die hier vorgestellte, recht attraktive Art besticht vor allem durch den flachkugeligen Wuchs und die graubraune Körperfarbe. Damit ist sie im Halbschatten der Büsche gut getarnt und besonders gegen Ende der Trockenzeit nur schwer zu entdecken. Leider gibt es, wie bei so vielen Gymnocalycien, auch bei dieser Art zahlreiche unterschiedliche Meinungen darüber, wie die Pflanzen korrekt zu benennen sind. Die ersten Verwirrungen entstanden bereits mit der Orginalbeschreibung durch Berger im Jahre 1929 (als "Echinocactus bodenbenderianus"), der "Cordoba" als Heimat angibt. Als Quelle der Pflanzen nennt er "Fr. Ad. Haage jr." (G. Charles (2009), S. 209). Wahrscheinlich erhielt die Firma Haage die Pflanzen von Hosseus, der jedoch als Fundort La Rioja angibt. Bergers Aussage wird daher heute als falsch angesehen (G. Charles (2009), S. 212). Die genaue Herkunft der Pflanzen bleibt jedoch weiter unklar. Till + Neuhuber kommen (in einem uns nicht vorliegenden Artikel aus dem Jahr 1992) zu der Überzeugung, dass sich die Beschreibung auf Pflanzen aus dem Süden La Riojas (im Bereich der Sierra Abajo und der Sierra Ulapes) beziehe, und dass es sich dabei um eine eigenständige Art handle. Die übrigen, hier nach G. Charles (2009) ebenfalls zu Gymnocalycium bodenbenderianum gerechneten Pflanzen gehören demnach zu "Gymnocalycium riojense" (ein Katalogname aus dem Jahr 1926, den Till + Till 1991 validieren, wobei sie die Art in vier Unterarten und sechs Varietäten unterteilen; siehe dazu J. Pilbeam (1995), S. 130 ff.) - mit Ausnahme von "Gymnocalycium occultum", der zu diesem Zeitpunkt noch als eigene Art gilt und erst später (im Jahr 1996) von Till + Till als Varietät zu "Gymnocalycium stellatum" gestellt wird (ein Name, von dem bis heute nicht eindeutig geklärt ist, welche Pflanzen damit beschrieben wurden, zumal in der Beschreibung als Herkunft "Cordoba, La Rioja und Catamarca" angegeben wird (G. Charles (2009), S. 219)). Diesen Ansatz übernimmt auch E. F. Anderson (2005). D. Hunt (2006) stellt "G. riojense" hingegen als Synonym zu Gymnocalycium bodenbenderianum, während er "G. occultum" als Synonym von "G. stellatum" ansieht. G. Charles (2009) folgt D. Hunt (2006) bezüglich der Einordnung von "G. riojense", sieht aber "G. occultum" ebenfalls als ein Synonym des (nach seiner Einschätzung) sehr variablen und weit verbreiteten Gymnocalycium bodenbenderianum an (wobei er informell die Namen "kozelskyanum" für die Pflanzen im Süden und Südwesten, "occultum" für die Pflanzen im Nordosten, "paucispinum" für die Pflanzen im Osten und "piltziorum" für die Pflanzen im Nordwesten des Verbreitungsgebiets verwendet). Diese Einordnung übernimmt auch D. Metzing (2012). Demnach ist Gymnocalycium bodenbenderianum der gültige Name für alle der Beschreibung entsprechenden Pflanzen der Untergattung "Trichosemineum" aus den Provinzen Catamarca und La Rioja, dem westlichen Santiago del Estero und dem nordöstlichen San Juan (und evtl. dem südlichen Tucuman). Die in Cordoba und San Luis vorkommenden Pflanzen der gleichen Untergattung werden hingegen zu Gymnocalycium ochoterenae (auf der Westseite der Sierras de Cordoba und in den nördl. Ausläufern der Sierra de San Luis) bzw. zu Gymnocalycium quehlianum (auf der Ostseite und in den nördl. Ausläufern der Sierras de Cordoba) gerechnet. Zu letzterem stellt G. Charles (2009) "G. stellatum" als Synonym, jedoch mit dem Hinweis versehen, dass dieser Name bisweilen (fälschlich) für Pflanzen aus La Rioja verwendet wird, die in Wirklichkeit hier einzuordnen sind. Gymnocalycium ochoterenae und Gymnocalycium quehlianum sind vermutlich auch die engsten Verwandten von Gymnocalycium bodenbenderianum. Ähnlich ist zudem Gymnocalycium kieslingii, der jedoch der Untergattung Gymnocalycium angehört und daher wohl nicht näher mit Gymnocalycium bodenbenderianum verwandt ist. In Kultur fällt die hier vorgestellte Art vor allem durch ihren langsamen Wuchs auf. Für "G. piltziorum" wird empfohlen, ihn vor zu intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen und bei kühlem Wetter das Gießen zu reduzieren, da er dann empfindlich auf zu viel Nässe reagiere. Außerdem wird zu einem gut durchlässigen Substrat mit hohem mineralischem Anteil geraten. Die Bilder 1-4 zeigen Pflanzen aus dem südwestlichen Teil des Verbreitungsgebiets ("kozelskyanum"-Form), die Bilder 5-8 entstammen dem nordöstlichen Teil ("occultum"-Form) und die Bilder 9-12 dem nordwestlichen Teil ("piltziorum"-Form).

Literatur:

E. F. Anderson (2005), S. 312, S. 325 und S. 327; G. Charles (2009), S. 209 ff.; D. Hunt (2006), S. 127 (Abb. 281.4-6 + 282.1); KuaS 7/1982, S. 144 f.; KuaS 3/1986, S. 50 f.; KuaS 2/2012, Karteikarte 2012/04; D. Metzing (2012), S. 94 ff.; J. Pilbeam (1995), S. 46, S. 90 f., S. 113, S. 121 f., S. 123 f., S. 130 ff. + S. 143;

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